Spielbericht - Die Dritte gewinnt 5,5 : 2,5 bei
St. Pauli VI - positive Halbzeitbilanz
Am Dienstag den 13.02.2001 bestritt die dritte Mannschaft in der 4. Runde
ihr zweites Auswärtsspiel bei St. Pauli 6. Das Ergebnis
von 5,5 : 2,5 fiel deutlich aus, hätte aber mit ein wenig
mehr Glück noch höher ausgehen können. Damit ist die Hälfte
aller Spiele gespielt und somit Gelegenheit, eine Halbzeitbilanz
zu ziehen.
Als erster konnte Wolfgang aufatmen. Sein Gegner an Brett
8 erschien nicht (hatte wohl Schiss inne Buchse?!), wodurch
wir nach einer Stunde bereits mit 1:0 in Führung gehen konnten
(eine gute Basis für den weiteren Mannschaftskampf). In
der Folge hat Wolfgang dann als guter Geist die Partien
der anderen begleitet, was überwiegend auch geklappt hat.
Schade war nur, dass Wolfgang seine Klasse nicht am Brett
demonstrieren konnte, da er von mir doch sehr kurzfristig
über seinen Einsatz informiert wurde (sorry Wolfgang, aber
ich hatte total vergessen, Dich vorher/früher anzurufen)
und somit einen erspielten Sieg verdient hätte.
Am Brett 7 erwehrte sich Bodo als Weißer eines angenommenen
Damengambits. Er erreichte nach etwa einer Stunde eine Angriffsposition
mit hervorragenden Chancen, die er dann schließlich auch
nutzte (siehe später). Ein Blick auf seine Uhr zeigte allerdings
an, dass hier die Zeit wieder knapp werden würde, ein Zustand,
der bei Bodo häufig eintritt, den er aber bis jetzt immer
mit Bravour gemeistert hat!!!
Sebastian an Brett 6 hatte eine ganze Weile einen Bauern
weniger, war aber deutlich besser entwickelt.
Ein Blick auf die Stellung von Heinz stimmte den Mannschaftsführer
sehr optimistisch. Seine Stellung ließ einen ganzen Brettpunkt
erwarten. Am Ende aber spielte er am längsten und erreichte
nach zähem Kampf immerhin ein Remis.
Meine Stellung war nach einer Stunde weder Fisch noch
Fleisch. Mein Gegner spielte im Damengambit g3 gefolgt von
Läufer nach g2. In der Folge versuchte er e4 durchzudrücken
(zwecks Öffnung einer Diagonalen für den weißfeldrigen Läufer),
was ich zu verhindern suchte.
Jörg an Brett 3 eröffnete als Weißer mit 1. b4! Sein
Gegner war wohl etwas überrascht, so dass Jörg doch eine
recht ordentliche Stellung erreichte.
Auch Michael an Brett 2 erreichte in
seinem zweiten Einsatz für den SK Marmstorf nach einer Stunde
eine überlegene Stellung. Er war sehr motiviert und wollte
unbedingt seine Niederlage gegen die Schachelschweine vom
vorherigen Mannschaftskampf wett machen.
Ernst-August am 1. Brett hatte nach einer
Stunde einen Mehrbauern, aber eine noch nicht ganz deutliche
Stellung. Alles war noch möglich!
Das Ende lief dann wie folgt ab: Sebastian
hatte in der Zwischenzeit seinen Bauernverlust in einen
Figurengewinn umgemünzt und gewann am Ende ganz klar. Damit
war der Zwischenstand von 2:0 hergestellt. Jörg nutzte seinen
Vorteil kaltblütig aus und spielte seinen Gegner an die
Wand (eine starke Leistung von unserem "hauptamtlichen Tiefstapler"!!!).
Bodo ("the magic man") schaffte es, einen Bauern nach b7
zu stellen, Figuren zu seiner Verteidigung günstig zu platzieren,
und damit das Spiel seines Gegners vollständig zu lähmen.
Sein Sieg war trotz der Zeitnot sicher und souverän herausgespielt.
Damit war der Zwischenstand mit 4:0 sehr beruhigend, zumal
auch Michael seine überlegene Stellung schließlich zum Sieg
brachte. Ernst-August kam in ein Turmendspiel, welcher er
Remis spielen wollte (so zumindest seine Aussage während
der Partie). Einige Zeit später änderte sich die Situation
dann aber und er war in einer Stellung mit 3 Bauern gegen
einen Turm gelandet, welche sein Gegner dann schließlich
gewonnen hat. Schade für Ernst-August, der wohl ein wenig
unter der Last des ersten Brettes zu leiden hat?! Der Mannschaftsführer
erreichte eine vielleicht etwas bessere Stellung mit aktivem
Turm auf der c-Linie. Ein gewonnener Läufer wurde wieder
eingestellt und schließlich ohne Not einzügig auch noch
die Dame "geopfert". Na ja, wieder eine eigentlich gewonnene
Stellung verpatzt und die zweite Niederlage in Folge abgeholt
(tiefe Niedergeschlagenheit machte sich breit). Die Lehre,
die hieraus gezogen werden kann: Gewonnene Stellungen müssen
erst mal gewonnen werden oder aber: man sollte Fehler nicht
zweimal machen, da es noch genügend andere gibt, die auch
noch gemacht werden wollen!!
Heinz konnte irgendwie seine Überlegenheit
in der Stellung nicht nutzen und musste seine letzte Figur
für einen entfernten Freibauern opfern. Das verbliebene
Endspiel (ich glaube es waren 2 oder 3 Bauern gegen einen
Läufer?!) endete dann unentschieden (vulgo remis). Eine
Aktivierung des Königs hätte hier vielleicht noch Chancen
geboten. Nun denn, am Sieg änderte dieses Ergebnis dann
nichts mehr, ein klares 5,5 : 2,5 war der Endstand.
Nun noch eine kurze Halbzeitbilanz: Die
neu formierte 3. Mannschaft ist ohne große Ambitionen in
die neue (erste) Saison in der 1. Kreisklasse gegangen.
Dafür war zum einen die dünne Personaldecke und zum anderen
die Anzahl neuer, noch unerfahrener Spieler (Michael, Jörg,
Jan Hendrik und Susanne (im Erwachsenenbereich)) verantwortlich.
Dieses ließ befürchten, das eine oder andere Mal nicht vollständig
anzutreten bzw. von Mannschaften mit "alten Hasen" überrannt
zu werden. All dieses hat sich jedoch nicht bestätigt. Wir
konnten in allen Mannschaftskämpfen (trotz einiger kurzfristiger
Absagen) vollzählig antreten und unsere Jugendlichen haben
sich sehr wacker geschlagen.
Mein Ansatz als Mannschaftsführer war,
jedem (Ersatz-) Spieler soviel Spielpraxis wie möglich sammeln
zu lassen und dabei Spaß am Spiel zu haben. Der Aufstieg
schien vielleicht möglich, sollte aber nicht unbedingt Ziel
der Saison sein, was nicht bedeutet, dass wir uns im Falle
eines Falles dagegen stäuben würden. Nach vier Spieltagen
allerdings haben wir mit 6 : 2 Mannschaftspunkten durchaus
realistische Aufstiegschancen ... .
Als Spieler besonders hervorzuheben ist
Bodo. Er hat als einziger Spieler der Mannschaft bisher
alle Partien gewonnen!! Alle (gespielten) Siege waren deutlich
herausgespielt und absolut verdient. Es scheint, dass Bodo
seine Form und Mannschaft gefunden hat. Ich hoffe, dass
er auch in den restlichen Spielen ein absolut verlässlicher
Punktelieferant sein wird. Weiterhin zu nennen sind Jörg
und Heinz, die beide ebenfalls noch unbesiegt sind. Heinz
hat bisher 3 Punkte zum Brettpunktergebnis beigetragen,
bei Jörg stehen deren sogar 3,5 auf der Rechnung. Beide
sind also zuverlässige Punktelieferanten für die Mannschaft.
Besonders das Spiel von Jörg ist beeindruckend. Als Neuling
hat er groß aufgespielt und absolut überzeugt ("Töten für
Marmstorf"). Ich hoffe, er steht auch in der nächsten Saison
für die dritte Mannschaft zur Verfügung!! Eine ganz starke
Vorstellung bot auch Sebastian. Er holte bei bisher 3 Einsätzen
3 Punkte. Besonders zu loben ist seine Bereitschaft zu spielen,
obwohl er für die 3 ersten Mannschaftskämpfe nicht definitiv
zusagen konnte. Er hat den Mannschaftsführer damit aus mancher
Not gerettet. Ein positives Punktekonto weisen außerdem
noch Wolfgang und Hans-Herbert mit je 1,5 Punkten bei zwei
Einsätzen auf. Besonders erfreulich ist dieses für Hans-Herbert,
da es seine ersten Punkte überhaupt in Mannschaftskämpfen
sind. Weiter so!!! Auf Wolfgang ist als (Edel-) Ersatzspieler
immer Verlass gewesen, ein absolut beruhigendes Gefühl!!
Detlef hat mit einem Punkt aus einer
Partie auch einen 100%-Score. Sein Auftritt bei Königsspringer
macht in jedem Fall Lust auf mehr. Jan Hendrik hat ein ausgeglichenes
Punkteverhältnis. Sein Gegner von den Schachelschweinen
war wohl so etwas wie sein Angstgegner. Trotzdem wird er
in der Zukunft sicher ein fester Bestandteil der dritten
Mannschaft werden. Michael hat an Brett zwei mit bisher
einem Punkt aus zwei Partien/Einsätzen sicher sein Potential
noch nicht ganz entfaltet. Auf seine Ergebnisse in den zukünftigen
Mannschaftskämpfen darf man gespannt sein. Ich rechne am
Ende der Saison mit einem deutlich positiven Punktekonto
für Michael. Susanne hat in ihrer einzigen Partie wacker
gekämpft und leider verloren. Für die Zukunft gilt sicher
das gleiche wie für Jan Hendrik.
Ernst-August hat am ersten Brett sicher
auch noch nicht zu seiner Normalform gefunden. Ihn drückt
offensichtlich die Last des ersten Brettes. Deshalb hat
er in jedem Fall die volle Unterstützung der Mannschaft
und wird auch weiterhin in jedem Fall meine Nummer eins
bleiben. Ihm fehlt wohl nur ein Sieg, um den Knoten platzen
zu lassen.
Der Mannschaftsführer (also meine Wenigkeit)
hat ebenso noch reichlich Verbesserungspotential in seinem
Spiel. Zweimal hintereinander bessere Stellungen verpatzt.
Beides Mal baute ich nach etwa 3,5 h Spielzeit deutlich
und letztlich entscheidend ab. Da hilft wohl nur ein Trainingslager
mit intensivem Konditionstraining ... . Vorschläge und Angebote
bitte an mich.
(JN, 18.02.01)
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