Auswärtssieg der Zweiten
Einen ungefährdeten 5,5:2,5-Sieg holte die Zweite bei der
SG Wichernschule. Schon nach dreieinhalb Stunden stand das Ergebnis
fest, das erneut unter widrigen Bedingungen zustande gekommen
war. Das lag dieses Mal jedoch nicht an der Unauffindbarkeit
des Spiellokals, sondern an der Beschaffenheit der Tische; z.
B. saß Peter ca. zwei Armlängen von seinem Brett entfernt und
dem Rest von uns erging es nicht viel besser.
Als Erster bestrafte Björn seinen Gegner. Dessen König war
in der Mitte stecken geblieben, wo er in einige unangenehme
Fesselungen und Doppelangriffe geriet, sodass der Gegner angesichts
der drohenden Entmaterialisierung aufgab.
Kurz darauf verlor Sebastian in einer ausgeglichenen Stellung
unglücklich eine Figur, sodass es zum Ausgleich kam.
Nils spielte erneut eine überzeugende Partie. Nachdem sein
Gegner sich nicht getraut hatte, das Blackmar-Diemer-Gambit
anzunehmen, überspielte Nils diesen völlig und gewann schließlich
eine Figur, die trotz anschließender Verwicklungen letztlich
den Sieg garantierte.
Mein Gegner versetzte mich durch ein frühes Figurenopfer
ins Staunen, durch das er meinen König belästigen wollte. Ich
fand jedoch einen Weg, ihn durch zwei Bauernopfer in Sicherheit
zu bringen und die geöffnete h-Linie schließlich selbst zum
Mattangriff zu nutzen.
Eine starke Leistung bot auch Claus, der im Mittelspiel einen
starken Läufer auf d6 etablieren konnte und im Königsangriff
gewann.
Thomas war in einer für ihn ungewohnten Eröffnungsvariante
in eine Remisfalle getappt und verwandte einen großen Teil seiner
Bedenkzeit darauf, einen Ausweg zu finden. Diesen fand er auch
und stand danach mit dem Rücken zur Wand. Geschickt hielt er
seine Stellung gerade noch zusammen und hatte gegen das spätere
Remisangebot seines Gegners dann nichts mehr einzuwenden.
Jonathan gewann in seinem Debüt in der zweiten Mannschaft
früh einen Bauern, den er zäh verteidigte, um schließlich selbst
zum Angriff überzugehen. Dabei heizte er dem gegnerischen König
mit seiner Dame und den beiden Springern so sehr ein, dass ich
fest mit einem Sieg rechnete. Plötzlich meldete Jonathan, dass
er die Dame eingestellt hatte.
Ich selbst weiß aus eigener Erfahrung, wie deprimiert man
nach einer solchen Panne ist, und verrate nicht zuviel, wenn
ich hier schreibe, dass wohl jeder Schachspieler früher oder
später eine derartige Erfahrung macht. Insofern mag es ein kleiner
Trost für Jonathan sein, dass es ihm in einem bereits entschiedenen
Mannschaftskampf und nicht im Finale der Weltmeisterschaft passiert
ist! Also Kopf hoch, Johnny! In der nächsten Partie werden die
Karten wieder neu gemischt.
Anschließend mogelte sich Peter mit Hilfe seines aktiven
Springerpaares zum Sieg, sodass das Endergebnis feststand. (CR
/ 7.2.04)
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