Aufstieg in die Bezirksliga
Auf dem Papier war die Aufgabe leicht, denn gegen den Tabellenachten
einen Sieg einzufahren sollte doch kein Problem werden. Das
Endergebnis von 6:2 täuscht dann aber doch über den Spielverlauf
hinweg.
HSK 17 hatte die Augen in diesem Kampf mehr auf den parallel
stattfindenden Kampf HSK 16 – Gehörlosen als auf ihren eigenen
Partien. Ein Sieg von HSK 16 hätte alle Bemühungen von HSK 17
erledigen lassen, denn dann wären die Gehörlosen abgestiegen
und nicht HSK 17. Da sich HSK 16 an den hinteren Brettern verstärkte,
kam es dann auch so und am Ende schien auch der Widerstand und
der Elan von HSK 17 gebrochen, denn wie sonst ließe sich erklären,
dass zwei aus unserer Sicht verlorenen Partien noch Remis ausgingen.
Ernst-August hatte ein kurzes Gastspiel. Nach einer Stunde
durfte er die Uhr abstellen und ging dann auch alsbald mit seinem
Punkt nach Hause.
Gerhard erhöhte nach etwa 2,5 Stunden auf 2:0 und hatte dabei
offenbar viel Spaß, denn der Partieverlauf und die Schlussstellung
ließen dies vermuten.
In dieser Phase lugte ich über alle Bretter hinweg und fand
es angesichts meiner schwindenden Konzentration und Stellungsüberlegenheit
für richtig remis anzubieten. Mein Gegner nahm dies dankbar
an, obgleich ich seine Stellung lieber weiter gespielt hätte.
Auch Claus steuerte den Remishafen an, nachdem er in der
Eröffnung beherzt zu g5 griff und dankbar sein durfte, dass
seine Gegnerin ihn dafür nicht strafte. Nachdem er seine Stellung
konsolidierte und die Damen seitens seiner Gegnerin abgetauscht
wurden, war das Remis fast nicht mehr zu verhindern.
Lutz ließ sich nach tiefen Einblicken (wohin auch immer!)
nicht verwirren und konnte seiner Gegnerin souverän überspielen.
Damit war es bereits klar, dass wir den Kampf nicht mehr aus
den Händen geben würden, denn bei drei ausstehenden Partien
war irgendwo immer noch ein Remis drin.
Uwe blieb es vorenthalten den entscheidenden (vollen) Punkt
zum 5:1 zu machen. Das Ende der Partie mit einem Turm und etlichen
Bauern mehr ließ sich sein Gegenüber (vielleicht in der Hoffnung
eines Patt) bis zum ganz bitteren Ende zeigen.
Die beiden verbleibenden Partien waren ein Schocker für unsere
angereisten Fans Holger H. und Nils. Letzterer verzog sich nach
dem Siegpunkt im Glauben, dass da nichts mehr nachkäme und so
entging ihm, wie man aus einer Null eine Remis macht. Man spielt
einfach weiter und wartet auf die Ideenlosigkeit bzw. die Zeitnot
des Gegners. Letzteres erreichte Heinz durch schnelleres Spiel
und konnte mit einer Qualität und zeitweise einer ganzen Stellung
weniger noch einen halben Punkt mitnehmen.
Sabine hingegen dürfte für ihre Ausdauer den halben Punkt
in jedem Falle verdient haben. Anders herum ausgedrückt: Ihr
Gegner hatte den ganzen Punkt mit zeitweise drei Bauer mehr
nicht verdient, wenn dieser in einem Damenendspiel anstatt die
Damen zu tauschen und das Bauernendspiel zu Ende zu bringen,
eine Schnitzeljagd anzettelt.
6:2 also der Endstand und mit einem schönen Brettpunktverhältnis
kann unsere Dritte nächstes Jahr in der Bezirksliga zeigen,
dass sie auch dorthin gehört.
Stephan Barz – 04.06.2005
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