Knappe Sache mit geschöntem Ergebnis
Um 18 Uhr trafen wir uns am Vereinshaus. Im Radio wurden lange
Staus in und um Hamburg mit Wartezeiten von bis zu einer Stunde
vermeldet. Grund war die Reduzierung von Fahrspuren im Elbtunnel
nach dem Brand am gestrigen Nachmittag in einer der vier Röhren.
Flexibel wie wir Südhamburger nun einmal sind, entschieden wir
sechs Spieler, die sich am Vereinshaus trafen, bis nach Harburg
mit dem Auto zu fahren und dann mit der Bahn nach Niendorf weiter
zu kommen.
Mit einer Verspätung von 15 Minuten, dafür aber entspannt und
um die Weisheiten angereichert, dass die roten Griffe in der
S-Bahn keine Haltebügel sind, trafen wir beim NTSV Kristin und
Markus, die für uns noch versucht haben die Bedenkzeit um ein
paar Minuten angenehmer zu gestalten. So ging es mit etwa zehn
Minuten weniger auf den Uhren dann endlich los.
Michael war als Erster fertig, leider mit einem Ergebnis, dass
uns zunächst in den Rückstand brachte. Nach gut eineinhalb Stunden
war die Partie schon um. Wegen der Schnelligkeit habe ich diese
gar nicht begutachten können. Nach diesen eineinhalb Stunden
war an vier Brettern die Zeitverteilung übrigens absolut identisch.
Vier Marmstorfer hatten bereits eine Stunde auf der Uhr und
die Gegner 20 Minuten. An den anderen Brettern hatten wir sogar
einen zeitlichen Vorteil.
Auch Manfred kam gegen einen alten Bekannten frühzeitig unter
die Räder. Dabei hatte er versucht mit drei Bauern für die Figur
Gegenspiel zu bekommen, was aber misslang.
Bei diesem Stand erhielt Riko später ein Remisangebot, welches
er annahm, weil er sich in der unbequemeren Situation sah und
die schlechtere Zeit hatte. Darüber kann man geteilter Meinung
sein.
Nach gut dreieinhalb Stunden konnten wir den Spielstand ausgleichen.Ich
stand zwar schon eine Weile besser, hatte aber in Zeitnot die
gute Stellung nicht konsequent zum Gewinn genutzt. Dann stellte
mein Gegenüber einen Bauern ein und half im anschließenden Endspiel
nach, dass sich just dieser Bauer zur Dameumwandlung auf den
Weg machte.
Auch bei Markus half der Gegner mit, in dem er sich noch einmal
die "Berührt-Geführt" Regel erklären lassen musste.
Eine Nachhilfestunde, die zu diesem Zeitpunkt nicht angezeigt
war.
Lutz brachte uns dann sogar in Führung. Mit der weitaus besseren
Zeit (vielleicht sollte Lutz künftig immer 10 Minuten später
mit der Partie beginnen), und einem frühzeitigen Bauerngewinn
in einer verwuselten Eröffnung, ließ Lutz nichts an seine Stellung
gelangen. Am Ende drohte zwar auch der Niendorfer Käpten mit
einem Matt, aber Lutz war nicht nur in der Zeit, sondern auch
auf dem Brett schneller.
In zwei verbliebenen Partien sah es aber weniger gut aus. Kristin
hatte gegen eine passive Eröffnung zu spielen und tat sich schwer.
Irgendwie fand sie kein probates Mittel gegen dieses Bollwerk,
dass kaum über die dritte Reihe hinausragte. Die Partie ging
dann irgendwann, irgendwie verloren.
Uwe mühte sich am ersten Brett und konnte einen Vorteil in dieser
Partie nie sein eigen nennen. Es war zwar nicht so, dass er
schlechter stand, aber zum Gewinn reichte es wohl an diesem
Tag zu keiner Zeit. In einem schwierigen Endspiel mit einem
Turm gegen zwei Läufer bei ausgeglichener Bauernanzahl, waren
die Läufer einfach die stärkeren Figuren.
Das war eine knappe Niederlage, die aber - seien wir ehrlich
- noch schmeichelhaft ausgefallen ist.
In zwei Wochen gegen HSG/BUE muss nun ein Sieg her, um das Thema
Abstieg aus der Welt zu schaffen.
(Stephan Barz, 02.04.2011)
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