Spielbericht:
Was gibt es für einen Mannschaftsführer Schöneres als mit
einer kompletten Mannschaft anzutreten? Richtig: Einen Mannschaftssieg.
An diesem Freitag erfüllten sich beide Wünsche für uns, aber
es war zwischenzeitlich ein ganz schönes Gewusel an den Brettern.
Am ersten Brett waren die Kräfte zu unseren Gunsten recht
ungleich verteilt. Obgleich Michael noch vor der Partie
kritisch fragte, ob er "das noch könne", spielte es "das"
mit einem gepflegten Königsflügelangriff souverän nach Hause.
Die nächste Erfolgsmeldung erreichte mich vom Brett 8, also
vom anderen Ende der Tafel, an der wir den zweiten Brettpunkt
verspeisten. Kristins Partie habe ich nicht in jeder Phase durchdringen
oder sehen können. Was bleibt, ist das Ergebnis und das ist
stimmig.
Bodo spielte eine interessante Eröffnung mit dem Einschlag
des Läufers auf f7 und mit Bauerngewinn. Da der schwarze König
fortan ein wenig entblößt auf dem Feld stand, waren hier immer
Drohungen auf dem Königsflügel. Da nutzten auch die Versuche
des Fischbekers, Bodo ebenfalls zu beschäftigen nichts mehr
- am Ende entschied eben das Material.
Manfred mühte sich mit den schwarzen Steinen in einer für
mich unorthodox aussehenden Stellung. Das Gleichgewicht in derselben
schien lange Zeit nicht gestört. Am Ende des Mittelspiels (oder
war es der Beginn des Endspiels - wer weiß das schon?) übersah
Manfred dann ein Opfer und wurde zu selbigem.
Mit 3:1 auf der Habenseite stellte Markus fest, dass in der
Stellung nichts mehr drin sei und willigte in das ihm angebotene
Remis ein. Auch in dieser Partie war ein gewisser Grad an Unterhaltungswert
zu sehen.
Die Bretter 2 bis 4 sollten es nun richten. Während Stephan
und besonders Uwe nicht nur den Gegner sondern auch die Zeit
gegen sich hatten, durfte Gerhard auf ein komfortables Zeitpolster
sitzen und seine Stellung verbesserte sich zusehends. Da er
aber die letzte Partie beendete, ist er noch gar nicht in der
Chronologie dieses Berichtes dran.
Mir wurde trotz Zeitnot im 34. Zug ein Bauer geschenkt. Dennoch
durchblickte ich nicht den sinnigen Weg zum möglichen Sieg und
musste acht Züge später den Bauern zurück geben. Da meine weitere
Gestaltung des Endspiels nicht sehr überzeugend gewirkt haben
musste, wurde mein Remisangebot im 46. Zug (mit ca. 15 Minuten
für den Rest) zunächst abgelehnt. Vier Züge später - unter Androhung
der dreifachen Stellungswiederholung - hatte ich dann dieses
Angebot selbst bekommen und nahm brav an.
Auch Uwe bot seinem Gegner Remis an, nachdem er zuvor in
einer hoch spannenden Partie an diesem Abend die beste Unterhaltung
für Fan Jeronimo und den Fischbekern Zuschauern bot. Sein Mut
wurde leider nicht belohnt, da er zu viel Zeit investierte,
die ihm später einfach fehlte, um die Stellung zumindest Remis
zu halten. Schade!
Wie bereits angekündigt hatte Gerhard das letzte Wort - pardon,
den letzten Zug. Ausgestattet mit einem guten Angriff fast auf
jeder Ecke des Brettes und später auch mit einem Bauern mehr,
strebte Gerhard zum Elfmeterpunkt und verwandelte sicher.
Ein Auftaktsieg macht immer Appetit auf mehr. Daher dürfen
wir gerne auch das nächste mal auswärts ran und sind gespannt,
was uns die junge 16. Mannschaft vom HSK auftischen wird, die
gegen HSK 15 deutlich gewonnen hat.
(Stephan Barz, 11.01.2014)
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