Spielbericht
Der Plan war todsicher - die Umsetzung ebenso tödlich.
So oder zumindest so ähnlich lief unser dritter Kampf.
Nachdem ich die Ergänzungsspieler alle befragt hatte,
um den Ersatz von Markus zu gewährleisten, musste
ich feststellen, dass es niemanden mehr gab, der uns
hätte helfen können. Als dann Lutz krankheitsbedingt
absagen musste, gab es ebenso keine Alternative.
So lagen wir nach einer Stunde 0:2 hinten und nach
weiteren etwa 45 Minuten war der Kampf schon mit
0:5 verloren. Gerhard musste zähneknirschend erkennen,
dass er die Eröffnung suboptimal behandelt hatte. Nach
etwas mehr als eine Stunde kehrte er die Reste seiner
Stellung zusammen.
Uwe und Kristin litten offenbar noch unter gesundheitlich
bedingten Einschränkungen. Während Kristin in der Eröffnung
den Einschlag auf b7 erlaubte und zwei Bauern geben
musste, gestattete Uwe seinem Gegner eine ganze Figur.
Beide Partien erreichten die vierte Stunde nicht mehr.
Manfred hatte irgendwann eine Qualität weniger und
auch er musste einsehen, dass Fortuna an diesem Tag
keine Marmstorfer Farben trug. Blieben noch Bodo und
ich. Ich stand aktiver, was kein Kunststück war, denn
mein Gegenüber zog es von Beginn der Partie an vor,
sich in Zurückhaltung zu üben. Während ich 100 Minuten
für meine 28 Züge benötigte, konnte mein Gegner diese
in weniger als der Hälfte erledigen.
Da die Stellung zu blockieren drohte und eine Öffnung
eher nachteilig für mich gewesen wäre, nahm ich das
mir angebotene Remis an.
Bodo kämpfte noch sehr viel länger weiter und es
schien, als ob seine Ausdauer belohnt werden sollte:
Er gewann einen Bauern. Danach zog er sich allerdings
zurück, anstatt offene Linien zu besetzen und Drohungen
vorzubereiten. Das wiederum gab seinem Gegner Chancen
und kurz vor der Zeitkontrolle (inzwischen waren beide
zeitlich knapp), tauschte Bodo eher unfreiwillig die
Dame gegen die beiden Türme. In der Folge musste er
auch noch einen Bauern geben.
Das Remis als Schluss war dann aber gerecht für beide
Seiten. Hatte Bodo es mit seinem Mehrbauern schwer einen
wirklichen Vorteil zu erlangen, wäre es am Ende für
seinen Gegner schwer geworden einen Gewinnweg zu finden.
Mit diesem Ergebnis haben wir uns wohl in die Lowscore-Liste
eingetragen. Das lag aber nicht daran, dass wir nur
zu sechst antraten. Zu sechst kann man nur schwerlich
gewinnen, aber so hoch verlieren, gegen einen direkten
Konkurrenten gegen den Abstieg muss man auch nicht.
Vergessen wir diesen Kampf ganz schnell - gegen HSG/BUE
wartet eine wesentlich härtere Aufgabe und Ziel sollte
es sein, dann kein Lowscore-Ergebnis zu erspielen.
(Stephan Barz, 18.02.2015)
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