Oberliga Nord Staffel Nord 2016/2017

SK Marmstorf  - SSC Rostock 07 4:4

 

Gewonnen oder Verloren?

Die immer noch kurze Zeit, die wir bislang in der Oberliga spielen, bringt es mit sich, dass wir in unserem Wettkampf der zweiten Runde eine ganze Reihe von Neuerungen erlebten:

  • Noch nie hatte ein Gastverein eine so weite Anreise zu einem Mannschaftskampf nach Marmstorf. (Das gilt schon für den Rostocker Teil der Mannschaft. Noch weiter hatte es natürlich deren Brett 1 GM Brynell, der eine besondere Art des Park & Ride nutzte, indem er erst mit dem Auto über die Brücke nach Kopenhagen fuhr und dann mit dem Zug nach Harburg.)
  • Noch nie hatte zuvor ein Großmeister in einem Mannschaftskampf gegen uns eine Partie gewonnen (Der Verdienst darum, dass wir dies in der vergangenen Saison verhindern konnten, gebührt natürlich ganz überwiegend Holger, der seine Partien gegen GM M. Socko, Stopa und Wedberg remis hielt. Immerhin konnte ich auch ein Remis gegen GM Hoi beisteuern.)
  • Noch nie haben Holger und ich in einem Mannschaftskampf verloren (Da ich bei den wenigen Niederlagen, die Holger bisher bei uns erlebt hat, jeweils mitgespielt habe, kann man sich vorstellen, dass es auch lange her sein muss, dass wir in einem Wettkampf die ersten beiden Bretter verloren haben: Zuletzt passierte dies im letzten Jahrtausend, genau genommen am 25.4.1999 in einem Stadtligawettkampf gegen Union 2, wie im Forum bereits berichtet wurde.)
  • Wenig überraschend ist es auch das erste Mal gewesen, dass Holger zwei Mannschaftskämpfe nacheinander verloren hat und (wenn man Pokalpartien nicht berücksichtigt) das erste Mal, dass er gegen eine andere Mannschaft als Diogenes 1 verloren hat.

Gegen Rostock waren wir an den hinteren vier Brettern favorisiert, während die Stärken unserer Gäste eindeutig vorn lagen, wo vor allem Tobi und Holger es mit nominell deutlich stärkeren Gegnern zu  tun bekamen. Dummerweise hatte Michael sich eine Erkältung eingefangen und gab deshalb seine Partie schnell remis, was uns auf der "Schokoladenseite" des Wettkampfs mit nur noch drei Partien (davon zwei Schwarzpartien) zurückließ. Dass wir dort trotzdem zu unseren Punkten kommen würden, zeichnete sich hingegen bald bei Jens ab, der schon in der Eröffnung eine Qualität gewinnen konnte und die Partie später sicher zu seinen Gunsten entschied. Matthias gewann im Lauf der Partie etwas Oberwasser und konnte am Ende ein Turmendspiel gegen seine junge Gegnerin (12. der letzten Deutschen Meisterschaft in der U18w) zu seinen Gunsten entscheiden. Diese beiden Siege wurden aber durch Niederlagen an den Spitzenbrettern nivelliert. Ich habe meine Stellung lange zu optimistisch betrachtet und bin dann, als ich bemerkte, dass ich gar nicht besser stand, nahezu kampflos auseinandergefallen. Holger hielt dagegen mit der für ihn typischen Zähigkeit in einer passiven Stellung, die er in der Eröffnung erreicht hatte, gegen. Wie die Partie verloren ging, kann ich nicht sagen, weil ich mich zu der Zeit im Analyseraum befand. Eine ästhetisch ansprechende Symmetrie im Ergebnisfeld erreichten wir schließlich durch drei weitere Remispartien an den Brettern 3 bis 5. Alle drei Partien hatten einige scharfe taktische Momente. Während ich dabei Christophs Stellung sicherlich zu gut eingeschätzt hatte, wie mir Christoph und Holger in der späteren La-Granja-Analyse zeigten, war ich bei den Müllerbrüdern jeweils skeptischer, doch beide behielten offenbar den Überblick. Letztlich rettete uns Tobi mit einer starken Verteidigung im Turmendspiel den Mannschaftspunkt.

 Das 4:4 hinterlässt naturgemäß zwiespaltige Gefühle. Zwar stehen wir nach zwei Wettkämpfen mit bereits einem Mannschaftspunkt besser als im Vorjahr da. Auch sieht es weiterhin so aus, als könnte es in diesem Jahr passieren, dass nur eine Mannschaft aus unserer Oberligastaffel absteigt. Auf der anderen Seite hätten wir mit einem Sieg einen großen Schritt machen können, um am Ende tatsächlich eine Mannschaft hinter uns zu lassen. Alle weiteren Gegner, die wir in dieser Saison erwarten, sind nominell zum Teil deutlich stärker als Rostock, insbesondere gilt dies natürlich für unseren nächsten Kontrahenten, den FC St. Pauli. Es bleibt also spannend: Das Ligaorakel beziffert unsere Abstiegswahrscheinlichkeit auf 73,8 %.

 (Jeronimo 27.11.16)



Ergebnis:

 
   SK Mamstorf 4-4 SSC Rostock 07
1 1 Hebbinghaus, Holger 2245 0:1 Brynell, Stellan 2450 1
2 2 Hawellek, Jeronimo,Dr. 2352 0:1 Rudolf, Henrik,Dr. 2356 2
3 3 Müller, Tobias 2131 ½:½ Skibbe, Willi 2281 3
4 4 Rammé, Christoph 2155 ½:½ Jaster, Robert, Prof. Dr 2277 4
5 5 Müller, Jan Hendrik 2103 ½:½ Mangold, Thomas 1968 6
6 6 Hohlbein, Michael 2114 ½:½ Engel, Gunnar  2060 7
7 7 Diekmann, Jens 2044 1:0 Celmer, Ole 1935 8
8 12 Peschke, Matthias 1956 1:0 Schumann, Rabea  1849 11



Jagdszenen

(aus dem Rundschreiben 224)

Peschke, Matthias (1956) - Schumann, Rabea (1849)
GER - chT OL Nord N 1617 Hamburg (2.8), 20.11.2016

 Matze spielte den naheliegenden Zug  24.Lxg7?? [24. Lf1 wäre besser gewesen.] Welche Gewinnmöglichkeit übersah die Gegnerin?

Nach 24...Dxb2 1:0/58.

24...Lb4 machte sofort alles klar

  • a) 25.Te3 Dd1+ 26.Kg2 Tc1;
  • b) 25.Tf1 Dxe4 26.f3 De3+ 27.Kh1 Lxf3+ 28.Lg2 Lxg2+ 29.Dxg2 Kxg7;
  • c) 25.Te2 Dd1+ 26.Kg2 La3 27.Dd2 (27.Dxa3 Dxe2) 27...Dxd2 28.Txd2 Kxg7;

 

Skibbe, Willi (2281) - Müller, Tobias (2131)
GER - chT OL Nord N 1617 Hamburg (2.3), 20.11.2016

Nach 18. ... Te8 muss die Dame ziehen. Nach 19.Dd3? ist sie in der Partie gezogen. [Besser wäre 19.Df4 gewesen.]

Nun hätte Tobias in Vorteil kommen können.

 

Das Problem scheint die Dame zu sein. Aber 19...Sxe2–+ gewinnt die Partie. Der Springer darf nicht durch den Springer genommen werden, weil sonst b2 nebst Db6 gewinnt. Also muss Weiß mit 20.Dxe2 zurücknehmen und Tobis Dame ist bedroht.

20. ... Txb2+! 21.Kc1 (21.Kxb2 Db6+)  und nun der Zauberzug 21...Ld7. Der Turm ist gedeckt, der Läufer schützt die eigene Dame und ein fieses Schach auf g5 droht später partieentscheidend.

 

19...Db6 und ½–½ im 77.

 


Partien:



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