Landesliga 22/23

SK Weisse Dame - SK Marmstorf 1:7

Sonntag, den 05.02.2023
Spielort:  Schulpavillons hinter der Sporthalle, Gustav-Falke-Straße 21a, 20144 Hamburg


Zweithöchster Landesligasieg unserer Vereinsgeschichte

Eine Woche vor dem Wettkampf bei Weiße Dame überlegte ich noch, aufgrund erneut zahlreicher Absagen das achte (!) Brett freizulassen, bis mir Jan Hendrik unerwartet zusagte und ich plötzlich nicht nur acht Spieler, sondern zugleich die beste Aufstellung der laufenden Saison zusammen hatte. Da diesmal auch am Spieltag kein Spieler krank wurde, nahm ich an, dass wir gute Aussichten haben würden, in diesem für den Abstiegskampf wichtigen Wettkampf einen oder sogar zwei Mannschaftspunkte zu erzielen.

Mein Gegner war wie so häufig in Wettkämpfen gegen Weiße Dame René Mandelbaum, wobei ich in allen fünf bisherigen Partien Schwarz hatte. Da René sich schon im frühen Mittelspiel in seiner Stellung nicht wohl fühlte und deshalb viel Zeit verbrauchte, hatte ich Zeit, mich den anderen Partien zu widmen. Dabei gefiel mir vor allem Friedrichs Stellung, dessen Gegner schon früh Probleme mit einer unsicheren Königsstellung hatte. Auch Jens war gut aus der Eröffnung gekommen, da der gegnerische Stonewall beim ersten Pusten in seine Einzelteile zerfiel (mit solchem Pfusch am Bau muss ich mich schon unter der Woche immer beschäftigen...). Auch die übrigen Marmstorfer waren ordentlich aus der Eröffnung gekommen, nur Klaus-Jürgen hatte sich gegen unseren ehemaligen Spieler Sebastian Kielhorn einen dauerhaft schlechten Läufer eingehandelt.

In der Folge gerieten die Partien an Brett 5-8 aus meinem Blickfeld, da sie in einem anderen Raum ausgetragen wurden. Die Ereignisse an den vorderen Bretten blieben hingegen erfreulich: Christoph hatte eine Variante gewählt, die ihn nach wenigen Zügen ins Endspiel führte. Er gewann in einer schon zuvor bequemen Stellung eine Qualität und wenig später die Partie. Jan Hendrik hatte im Stil seines früheren Killerangriffs auf Offensive gesetzt. Er versuchte diese kombinatorisch in einen Materialgewinn umzusetzen, was nicht nur mich, sondern auch seinen Gegner überzeugte. (Stockfish nicht, aber der spielte ja auch nicht mit.) Ich hatte drei Bauern für die Qualität gewonnen und da ich zudem mit meinem Läuferpaar die Stellung kontrollierte, entschied sich mein Gegner, in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel abzuwickeln. Diese Endspiele zeigen zwar häufig Remistendenzen, aber angesichts von drei verbundenen Freibauern auf meiner Seite war davon diesmal nicht viel zu sehen. Als die Zeitkontrolle geschafft war, wagte ich mal wieder einen Blick in den anderen Spielsaal, wo Matze und Friedrich zwischenzeitlich gewonnen hatten. Damit stand es 4:0 und als ich an mein Brett zurückkehrte, gab René auf, womit wir auf 5:0 erhöhten. Folglich waren die wichtigen Mannschaftspunkte gesichert und allmählich keimte bei mir der Verdacht, dass der Chef heute möglicherweise ungegrüßt bleiben könnte, denn Kubi besaß klaren Positionsvorteil in einer risikolosen Kubi-Stellung, Jens hatte einen Mehrbauern im Turmendspiel und KJ hatte sich unmittelbar vor der Zeitkontrolle aus einer hoffnungslosen Stellung befreit. Als sein Gegner im 41. Zug eine letzte, schon etwas versteckte Gewinnchance ausließ und KJ Mattdrohungen entwickelte, hoffte ich schon auf einen weiteren Sieg. KJ entschied sich aber für einen Remisschluss und die Einschätzung des Computers, die ja weitaus objektiver als die des notorisch optimistischen Mannschaftsführers ist, bestätigt ihn darin. Kubis Gegner übersah einen Einschlag, der die Partie entschied (siehe Haukes Bericht auf der Verbandsseite). Leider entschied sich Jens dafür, einen zweiten Bauern zu gewinnen. Danach besaß er zwar zwei verbundene Freibauern, die auch zuverlässig vom Turm geschützt waren, aber da der gegnerische König den hinteren Bauern angriff und damit den Turm dauerhaft zur Verteidung zwang, während Jens' König abgeschnitten war und nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte, gab es keine Möglichkeit mehr, Fortschritte zu machen. Hätte Jens, statt den gegnerischen Bauern abzuholen, mit Unterstützung seines Königs versucht, seine Freibauern nach vorn zu schieben, hätte er das Endspiel wahrscheinlich gewonnen.

Nach dem Wettkampf musste ich erst einmal unser Archiv bemühen, um festzustellen, dass wir in der Landesliga schon einmal höher gewonnen hatten. In der Saison 2011/2012, als Jonathan zuletzt bei uns spielte, gelang uns einmal ein 7,5:0,5-Sieg bei Bille. Aber auch der 7:1-Sieg hilft uns natürlich sehr weiter. Das Orakel von Bad Homburg sieht uns auf einmal nur noch zu 5% in der Saison 2023/24 in der Stadtliga.

Gut gefallen hat mir folgender Reinfall aus der Partie von Christoph:

Statt den angegriffenen Läufer sofort wegzuziehen, entschied sich Lars Schiele für den Zwischenzug 24. Teb1?? Nach dem einfachen Rückzug Lf7 musste er aber feststellen, dass ihm nun genau dieses Feld fehlte, denn wenn der Läufer nach g4 oder h3 wegzieht, gewinnt Sc2 den Ta1 und auf 25. Le4 folgt f5 und der Läufer hat kein Feld mehr. (JH/11.02.)


Ergebnis:

  Weisse Dame 1-7 SK Marmstorf
1 1 Popist, Florian 2187 0:1 Kuberczyk, Christoph 2292 1
2 3 Mandelbaum, Peter-Rene 2101 0:1 Hawellek, Dr. Jeronimo 2257 2
3 4 Lansky, Georg 2037 0:1 Müller, Jan Hendrik 2124 3
4 5 Schiele, Lars 2072 0:1 Rammé, Christoph 2121 4
5 6 Ludwig, Jan 2049 ½:½ Diekmann, Jens 2064 5
6 7 Kuhle, Sebastian 2059 0:1 König, Friedrich Theodor 1917 7
7 8 Purniel Umpierre, Christian 2002 0:1 Peschke, Matthias 2025 8
8 9 Kielhorn, Sebastian 1959 ½:½ Herlan, Klaus-Jürgen 2009 12

 


Bildliches:

 


Ergebnisdienst

4.Runde

eine Runde zurück

zurück

zurück

6.Runde

eine Runde weiter

Tabelle

Einzelergebnisse

 

Zum Seitenanfang
© SK Marmstorf News - Info - HMM - Archiv - Galerie - Forum - Brokdorf - Links - Events