Wir können es noch besser!
So ähnlich könnte man denken, wenn man sich den Verlauf des
Kampfes anschaute. Der Sieg war zwar nie gefährdet, aber so
deutlich wie erhofft kam es dann doch nicht, was vor allem an
unserem eigenen Unvermögen lag.
Jan Hendrik sagte am Donnerstag ab und Susanne musste am
Freitag gegen 13 Uhr passen. Da auch die Vierte parallel spielte
und ebenfalls zwei Spieler ersetzen musste, wurde die erste
Nagelprobe für Auftrotte ohne kampflose Partien zu bestehen
sein. In der Vierten sprangen Tobias und Dennis ein und für
die Dritte, die den weiteren Weg hatte und daher für die Jugendlichen
weniger in Betracht kam, traten Wolfgang und Ernst-August an.
Den ersten Punkt erzielte Gerhard. Unter Mitwirkung seines
Gegenüber brachte uns Gerhard frühzeitig in Führung. Er stand
rasch mit den schwarzen Steinen offensiver und übte Druck aus.
Irgendwann konnte das Niendorfer Gehege diesem nicht mehr standhalten.
Nur kurze Zeit später erhöhte Jens, der frühzeitig einen Bauern
auf h7 vereinnahmte und danach des Gegners Königsstellung aufs
Korn nahm. Dieser Plan führe alsbald zum verwertbaren Erfolg.
Wenn Jens so weiter macht, dann hat er beste Chancen auf ein
100%-tiges Ergebnis in diesem Jahr!
Mir selbst war es gelungen dem Gegner zu überzeugen, dass
er seine Variante von Sizilianisch besser in Zukunft nicht ausprobieren
sollte. War es anfangs die Qualität, so sank selbige in der
Partieanlage meines Gegners immer weiter. Er stellte kurz nacheinander
seine beiden Läufer ein und spielte noch etliche Züge weiter.
Kurzfristig überlegte ich, ob ich meinen c-Bauern in einen Springer
umwandeln sollte, besann mich aber auf die sportliche Fairness
und strickte das Mattnetz.
Ernst-August spielte souverän am achten Brett seine Partie.
Er sammelte zunächst einen herrenlosen (vielleicht weil er gegen
eine Dame spielte?) Läufer ein und profitierte später von der
Großzügigkeit dieser Dame, als diese selbige opferungsvoll hergab.Heinz
hätte auf 5:0 erhöhen müssen, aber leider fand er in der Stellung
K+ zwei Bauern gegen K+B nur einen drittbesten Zug. Dabei hatte
Heinz anfangs so gut das Spiel in der Hand und sich zu Recht
das Material gesichert. Trotz des Remis konnten wir zu diesem
Zeitpunkt bereits die beiden Mannschaftspunkte feiern, da es
ja nunmehr 4,5 Punkte für uns gab. Danke Heinz!
Nach drei Stunden fand auch die Partie von Wolfgang ein Ende
ohne Schrecken, den dieser war bereits frühzeitig eingetreten.
Seinem jungen Gegner schenkte Wolfgang recht zeitig materiellen
Vorteil und obwohl er die Stellung verschachtelte, konnte der
Niendorfer Nachwuchs den vollen Punkt zu Hause behalten. Es
liefen also noch die Partien an den ersten beiden Brettern beim
Stande von 4,5.1,5 und da sah es inzwischen nur noch nach einem
Punkt aus, denn Claus hatte den a-Bauern offenbar übrig und
über diese Linie marschierte der schwarze Turm in seine weißen
Reihen. Claus hatte zwar seinen Läufer zentral gestellt, aber
dieser war später überlastet und als er fiel, war das Spiel
zu Ende. Lutz hingegen fand den Weg zu einem Mehrbauern, tauschte
dann gezielt ab konnte im Turmendspiel eben diesen Mehrbauern
gewinnbringend einsetzen. Zumindest glaubte sein Gegner ihm
dies und ließ sich (zu Recht) nicht mehr alle Einzelheiten zeigen.
Fazit: Wir sind noch steigerungsfähig. Die Partien an den
Brettern 1 und 7 mussten nicht verloren gehen und das Remis
an Brett 6 war für die Niendorfer geschmeichelt. Da die anderen
Partien nie gefährdet waren, war ein 7.1 im Bereich des Möglichen.
Aber vielleicht interessiert das am Ende auch niemanden, da
es ggf. nicht auf die Brettpunkte ankommt. (Stephan Barz, 14.02.2004)
|