Spielbericht:
Der Mannschaftsführer ist wohl der einzige, der nach
dem Wettkampf gegen Großhansdorf nicht unzufrieden ist. Na gut,
verlieren ist immer blöd, aber dafür sind wir dem Ziel Klassenerhalt
mit einem Schlag sehr viel näher gekommen, nachdem es in den
ersten Wettkämpfen der Saison so aussah, als müsste ich mich
möglicherweise auf meine alten Tage noch einmal an eine neue
Spielklasse gewöhnen. Außerdem ist es mir persönlich erstmals
gelungen, in einem Wettkampf gegen Großhansdorf eine Partie
zu gewinnen. Großhansdorf trat gegen uns mit Ersatzspielern
an den Brettern 5-8 an (ohne vier, spiel fünf oder so), aber
ihre Ersatzbank ist deutlich stärker als in früheren Jahren,
so dass sie immer noch an Brett 6-8 von der DWZ her deutlich
favorisiert waren, während bei uns wie üblich die vorderen Bretter
auf die höheren Wertungen verweisen konnten. Schon bald war
abzusehen, dass der Wettkampf eng würde: Holger hatte schnell
remis gespielt und das gleiche Ergebnis zeichnete sich schon
früh bei Rainer ab. Tobias Müller stand meines Erachtens durchgehend
bedenklich und allenfalls bei Jan Hendrik und mir zeichneten
sich Aussichten auf Vorteil ab.
Wenig später hatte Tobias Kolschewski, der sich bei seinem
Debüt in der ersten Mannschaft eine schöne Stellung herausgespielt
hatte, plötzlich seine Partie verloren, ohne dass ich mitbekommen
hätte, wie dies passiert war. Gemerkt habe ich dagegen, wie
ich selbst einen Bauern und damit auch meinen Vorteil einstellte,
aber da war es dann schon zu spät, um daran noch etwas zu ändern.
Glücklicherweise bekam ich genug Kompensation in Form eines
Freibauern, der mir bald einen Qualitätsgewinn ermöglichte,
wonach sich das Endspiel überraschend einfach gewinnen ließ.
Dieser Ausgleich mit der Zeitkontrolle ließ den Wettkampf
aber nicht viel rosiger erscheinen. Jens hatte einen und Tobias
gleich zwei Landsleute weniger, Jonathan schien die Züge wiederholen
zu müssen und bei Jan Hendrik sah ich auch keinen Vorteil. Jonathan
ließ zunächst seine Zeit ablaufen und opferte dann einen Bauern,
um doch noch weiterspielen zu können. Tolle kämpferische Einstellung,
aber mehr als ein Remis war auch damit nicht drin. Jens stellte
noch einen Bauern ein und verlor, womit Großhansdorf mit 3,5:2,5
in Führung ging. Minuten vor der abschließenden Zeitkontrolle
gelang Jan Hendrik der Ausgleich, dem es gelungen war, in einem
komplexen Leichtfigurenendspiel, die nach einem Figurenopfer
des Gegners entstandenen Freibauern im Schach zu halten und
seinen letzten eigenen verbliebenen Bauern umzuwandeln. Doch
Tobias Damenendspiel erwies sich als unhaltbar und damit stand
die erste Saisonniederlage fest. Für diejenigen, die immer
noch Aufstiegsambitionen hegen, hat sich an der Ausgangssituation
gar nicht so viel geändert. Wir können es noch immer aus eigener
Kraft schaffen, brauchen dafür aber nun drei Siege, während
es zuvor so aussah, als könne gegen den SKJE ein Unentschieden
reichen.
(Jeronimo Hawellek, 06.02.2012)
Ergebnis:
|
Großhansdorf
|
4½-3½ |
SK Marmstorf
|
1 |
3 |
Storm, Roland |
2192 |
½:½ |
Hebbinghaus, Holger |
2200 |
1 |
2 |
6 |
Varain, Ernst-Helmuth
|
2095 |
½:½ |
Carlstedt, Jonathan |
2326 |
2 |
3 |
7 |
Cording, Thomas |
2158 |
0:1 |
Hawellek, Jeronimo |
2322 |
3 |
4 |
8 |
Felten, Joachim |
2117 |
1:0 |
Müller, Tobias |
2079 |
4 |
5 |
9 |
Jordt, Joachim |
2134 |
0:1 |
Müller, Jan Hendrik |
2100 |
6 |
6 |
10 |
Spindel, Ulrich |
2124 |
1:0 |
Diekmann, Jens |
2085 |
7 |
7 |
12 |
Ryan, Jerry |
2031 |
½:½ |
Schmidt-Brauns, Rainer |
1998 |
11 |
8 |
13 |
Weiss, Siegfried |
2061 |
1:0 |
Kolschewski, Tobias |
1730 |
14 |
|