Spielbericht:
Unser erster Auswärtskampf führte uns zu Königsspringer 7,
der nominell schwächsten Mannschaft auf dem Papier. Aber Papier
und Brett sind bekanntlich verschiedene Welten, wenngleich es
für uns furios am achten Brett los ging. Torben hatte bereits
nach wenigen Minuten in der Eröffnung eine Figur mehr. In der
Folge konnte er noch weiteres Material gewinnen, wobei es ihm
sein Gegenüber auch leicht machte. Nach noch nicht einmal
einer Stunde führten wir mit 1:0.
Dann konnte Manfred punkten, der ebenso frühzeitig einen
Materialvorteil sichern konnte. Bei ihm war es ein Turm und
zusätzlich der Angriff auf die Königsstellung. Auch hier war
grade die erste Stunde um, als ein weiterer Punkt nach Marmstorf
ging.
Doch dann wurde es merklich ruhiger im Turniersaal. Zwar
verhieß der Blick auf die Bretter nichts Unheilvolles, denn
es war in keiner Partie abzusehen, dass wir schlechter standen
(für den Mannschaftsführer immer ein beruhigender Moment, der
ihm auch die Möglichkeit lässt seine eigene Partie genauer anzusehen),
aber Zählbares war ebenso noch nicht in Sicht.
Lutz am ersten Brett kam ein wenig zu spät. Dafür zog er
zunächst schnell, investierte an der richtigen Stelle der Partie
die notwendige Zeit, um sich drei (verbundene Frei-)Bauern zuzulegen.
Als Lutz dann weiteres Material zu gewinnen drohte, resignierte
das Spitzenbrett vom Gastgeber.
Markus stand eigentlich nie schlechter, aber seine Zeit lief
ihm weg, weil sein Gegner immens schnell zog. Im Bewußtsein
einer besseren Stellung verzichtete Markus auf eine Zugwiederholung,
mußte sich dafür später einer Zeitnot ausgesetzt sehen. In dieser
fand Markus nur noch zweitbeste Züge und verlor.
Gerhard suchte seine Chancen am Damenflügel. Er spielte aktiver
und irgendwann konnte er einen Bauern gewinnen. Es dauerte jedoch
noch eine Weile, ehe er die Partie gewinnen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Uwe zwei Bauern mehr und ich zweifelte
angesichts der offenen Königsstellung seines Gegners nicht daran,
dass Uwe einen ganzen Punkt machen würde. Es wurde jedoch nur
ein halber Punkt, den Uwe sichtlich unzufrieden mit sich als
"blind" kommentierte.
Damit stand es schon 4,5:1,5 für uns und Claus und ich konnten
beruhigt spielen. Wir hatten beide zunächst einen Bauern mehr.
Claus sammelte den versprengten Vorposten auf c6 ein, während
ich zunächst einen Bauern gab, mir diesen mit aktivem Spiel
zurück holte und mit dem Turm auf der vorletzten Reihe mein
Unwesen trieb und dort einen Bauern einsackte. Sowohl bei Claus
als auch bei mir kam dann noch ein weiterer Bauer hinzu. Während
ich mit diesen beiden Mehrbauern nach vorne ging, konnte Claus
einen dritten Bauern gewinnen und ebenfalls in einem Leichtfigurenendspiel
nach vorne gehen. Schlussendlich gab es für uns beide einen
vollen Punkt.
Im nächsten Kampf erwartet uns mit der 2. Mannschaft von
Blankenese ein richtig guter Gegner.
Wer aufsteigen möchte, der sollte in diesem Kampf zumindest
nicht verlieren.
(Stephan Barz, 10.02.2012)
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