Spielbericht:
Alles richtig gemacht, habe ich mir nicht nur während des
Kampfes gesagt, sondern auch bestätigend nach dem Abpfiff. Dabei
lehnt sich Uwe nach einer Dreiviertelstunde nach Spielbeginn
zu mir rüber und raunte mir zu:" Als Mannschaftskapitän
solltest Du eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen!"
Bin ich doch: Es hat keiner verloren!
In der Tat war es ein schnelles Remis nach 15 Zügen und ca.
45 Minuten. Das hätte ich auch noch weiterspielen können - mit
einer Aussicht auf eine zähe und genaue Verteidigung. Nicht
unbedingt mein Stil, aber in der 7. Schwarzpartie diese Saison
hatte ich an diesem Abend einfach keine Ambitionen auf einen
Sieg.
Kristin hatte diese aufgrund ihrer offensiven Spielweise
schon recht frühzeitig. Das konnte ich sehen und bestätigte
meine Worte "Alles richtig gemacht". Kristin brachte
uns dann auch - ebenso recht frühzeitig - in Führung und hat
nunmehr 5 aus 5!!! Wer hätte da gedacht, dass wir diese nicht
mehr abgeben würden?
Nach 1,5 Stunden war alles im Lot: Michael hatte seine Eröffnungstheorie
wieder gefunden, die er offenbar zeitweilig vermisste. Uwe hatte
schon jetzt weniger Zeit, aber stand mit Weiß solide. Ich hatte
alles richtig gemacht.
Gerhard stand ausgeglichen. Markus ließ - wie auch sein Gegenüber
- alle Figuren auf dem Brett. Manfred kam später und auch hier
sah es ausgeglichen aus. Bodo stand auf Ausgleich. Kristin
hatte noch viel mehr richtiger gemacht.
Danach fiel es mir schwer die Ereignisse zu ordnen.
Bodo sah sich massiven Drohungen auf dem Königsflügel ausgesetzt.
Das Material zählte ich nicht, da mir die Mattdrohungen wichtiger
erschienen. Als ich später beide Könige bei aufgeräumten Brett
mittig gegenüberstehend sah, wunderte ich mich schon über dieses
Remis. Für mich sah das schon sehr bedrohlich aus. Umso mehr
freute ich mich, dass auch offenbar Bodo alles richtig gemacht
hatte.
Bei Manfred sah ich, dass er nun zwingend eine Figur (Läufer)
verlieren musste und hakte diese Partie schon ab. Auch hier
einige Zeit das gleiche Bild wie bei Bodo - Freude bei mir.
Um nicht noch weitere Highlights zu verpassen, beendeten
Detlef und ich unsere Trainingspartie und widmeten uns - ebenso
wie die Fans Holger und Jeronimo - dem aktuellen Geschehen.
Dort gab es dann auch wieder gute Unterhaltung, denn Gerhard
hatte eine Qualität gewonnen und wickelte in eine gewonnenes
Endspiel ab. Somit stand es nun 3,5:1,5 für uns.
Michael hatte sich stetig nach vorne gearbeitet und schloss
mit Drohungen auf der Grundreihe und einer Springergabel die
Partie sorgfältig ab und brachte uns somit den Mannschaftssieg.
Sein Score von 6,5 aus 7 an Brett 1 ist sicherlich ein Grund
für unseren Tabellenplatz.
Uwe bekam trotz hoher Zeitnot (Zitat Uwe in der Analyse: "Zeit
hatte ich noch genug") ein Remisangebot, welches
er sofort annahm. Zu diesem Zeitpunkt war das Brett übersichtlicher
und die zuvor bestehenden Fallstricke waren nicht mehr ausgelegt.
Für den Beobachter war die Partie von Markus wohl kurzweilig.
Zunächst verweigerten beide Spieler das Schlagen (Motto: Gewalt
nix gut in Schach!) und dann schickte Markus seinen a-Bauern
auf die Reise, vermisste dafür aber eine Leichtfigur. Sein Gegenüber
übersah im Endspiel einen gedeckten Bauern und stellte so seinen
Turm ein.
Der Rest läuft unter der Rubrik: Alles richtig gemacht.
Bei nunmehr vier Mannschaftspunkten und sechs, bzw. acht
Brettpunkten Vorsprung auf den dritten Platz, darf eigentlich
nichts mehr schief gehen, auch wenn der nächste Gegner Altona/Finkenwerder
heißt. Langenhorn (3.) und NTSV (4.) müssen noch gegeneinander
spielen, Langenhorn wie auch wir noch beim Tabellenersten antreten.
Ich hoffe doch sehr, dass wir am Ende sagen können: Alles richtig
gemacht!
(Stephan Barz, 10.05.2014)
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