Spielbericht
Da war eine echte Chance für uns etwas Zählbares zu Hause
zu behalten und wir bekommen es nicht hin - sehr bedauerlich.
Dabei hat es uns der Gast mit seiner stark ersatzgeschwächten
Mannschaft leicht gemacht. Die Ranglistennummern lassen insbesondere
Lücken in der Mitte des Teams. Wir hingegen konnten mit Michael
für die erkrankte Kristin nominell adäquaten Ersatz aufbieten.
Die Punkte wurden erst hinten verteilt. Am achten Brett stand
Michael nie schlechter. Mit den weißen Steinen bot er ein vernünftiges
Spiel. Als es am Ende zum Tausch der Türme und der Damen kam,
verließ ihn jedoch die Fortune. Ein frecher ganz weit entfernter
Freibauer des Gegners machte sich auf den Weg, der ihn unaufhaltsam
zur Grundreihe führte.
Danach bot Manfred Remis an. Ich weiß gar nicht, ob dies
zunächst abgelehnt und später dann doch angenommen wurde. Das
zeigt schon davon, dass ich nicht viel von dieser Partie mitgenommen
habe.
Dann wurde es spannend an den Brettern. Wir lagen zurück
und musste etwas zeigen. Alle mühten sich und versuchten aktiv
zu spielen. Bodo hatte - so meine ich - die schlechtere Zeit,
wenngleich die Stellung noch einiges im Angebot hatte. Mancher
könnte meinen, das Remis käme zu früh - ich weiß es ehrlich
gesagt nicht. Wenn wir allerdings so früh hinten liegen, dann
muss man wohl länger kneten. Aber wie gesagt, mir fällt die
Einschätzung zur Schlussstellung unter Abwägung aller Einflüsse
schwer.
Dann wurde es am ersten Brett unruhig. Beide Spieler waren
in Zeitnot und die Stellung kombinierte grade dahin, als Lutz
mit Blick auf die Uhr feststellte, dass hier ein Fähnchen angezeigt
wurde. Zum Glück wurde das Fallbeill nicht an seiner Uhr angezeigt.
Der Blick auf die Partieformulare zeigte, dass 40 Züge beiderseits
nicht gespielt waren. So konnte Lutz für uns ausgleichen.
Dann hatte Uwe Konditionsschwierigkeiten. Noch von der Erkältung
vom Wochenbeginn geschwächt, zeigte er in der Zeitnotphase und
insbesondere danach einen Kräfteverschleiss.
In einem mindestens remisträchtigen Endspiel stellte er seinen
Läufer durch eine Springergabel ein. das war natürlich nicht
geplant und äußerst ärgerlich.
Gerhard rackerte lange mit den weißen Steinen und zeitweise
dachte ich, er hätte die besseren Spielanteile. Zum Gewinn reichte
es indes nicht.
Nun spielten noch Markus und ich. Wir hatten noch 1,5 Punkte
zu holen, wenn wir zumindest einen Mannschaftspunkt mitnehmen
wollten. Mein häufiger Blick auf Markus Brett verhieß mir, dass
es eher an mir liegen würde den vollen Punkt machen zu müssen.
Zeitweise war ich mir nicht mal sicher, ob Markus Remis halten
könnte. Er konnte und so lag es an mir.
Zu diesem Zeitpunkt war ich in einem Damenendspiel mit fünf
Bauern angelangt. Das Remis hätte ich sofort durch Damentausch
haben können - nutzte ja aber nichts. Also suchte ich andere
Lösungen. Mein Gegner wurde nun angesichts der fortschreitenden
Zeit ungeduldiger und stellte einen Bauern ein. Aber Damenendspiele
sind eben häufig Remis auch mit einem Bauern mehr und so war
es auch hier. Holger H. bestätigte auf meine spätere Nachfrage,
das dem so sei - nutzte aber auch nichts mehr.
Da war mehr drin - ich habe es gefühlt. Es blieb jedoch beim
Gefühl und dafür gibt es keine Mannschaftspunkte.
Für die nächsten Partien gilt es länger und mit Siegeswillen
zu kämpfen. Ich bin mir sicher, dass es dann klappt.
(Stephan Barz, 07.02.2015)
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