Höchster Heimsieg in der Oberliga
In der vierten Runde war mit der dritten Vertretung
des HSK eine Mannschaft bei uns zu Gast, die in der
vergangenen Saison den dritten Platz belegt und auch
uns deutlich besiegt hatte. Dennoch rechneten wir uns
Außenseiterchancen aus und waren wie immer hochmotiviert
sie zu nutzen.
Der Mannschaftskampf verlief für uns insofern untypisch,
als dass wir diesmal in der zweiten Hälfte unsere Stärken
ausspielen und einige Partien zu unseren Gunsten drehen
konnten:
Michael verlor früh einen wichtigen Bauern
und versuchte dann mittels eines Figurenopfers Gegenspiel
gegen den in der Mitte gebliebenen König seines Gegners
zu erzeugen. Leider reichte dieses nicht aus, sodass
wir in Rückstand gerieten.
Jeronimo sah sich einem frechen gegnerischen
Springer gegenüber, der sich allein auf weiter Flur
in seine Stellung vorgewagt hatte. Er versuchte dies
auf taktischem Weg auszunutzen, übersah dabei jedoch
einen Gegenschlag des anderen schwarzen Springers, der
zu Qualitäts- und letztlich auch Partieverlust führte.
Damit stand es 0:2 gegen uns und wenig deutete zu diesem
Zeitpunkt darauf hin, dass wir das Blatt noch würden
wenden können.
In meiner Partie war nach 20 Zügen noch kein
einziger Stein geschlagen worden und die Bedenkzeit
wurde bereits knapper. Eine spannungsgeladene Situation
mit meinen Bauern d4 und e4 gegen die schwarzen Bauern
d5 und e5 entlud sich schließlich durch zahlreiche Abtäusche,
an deren Ende mein Gegner mit der falschen Figur zurückschlug.
Eine Gegenüberstellung meines Turms und der gegnerischen
Dame konnte ich taktisch nutzen, um eine Qualität und
wenige Züge später auch die Partie zu gewinnen.
Matthias stand lange Zeit schlechter und zwei
Züge vor Ende der Partie bewertet mein Computer die
Stellung mit -9,3 Bauerneinheiten (!) zu Gunsten des
Gegners. Allerdings war die Stellung unübersichtlich
und so warf der Gegner seinen Vorteil mit seinem nächsten
Zug komplett weg, um dann einen weiteren Zug später
erneut fehlzugreifen und kompensationslos einen Turm
einzustellen.
Auch bei Tobias ließ der Gegner eine viel
versprechende Möglichkeit aus, unparierbare Drohungen
aufzustellen. Stattdessen entschied er sich zu einem
Figurenopfer, das Tobi in der Folge konsequent bestrafte.
Jan Hendrik gelang es, seinen Gegner nach
und nach zu überspielen und schließlich entscheidendes
Materialübergewicht zu erzwingen.
Jens‘ Stellung sah zwischendurch zwar optisch
verdächtig aus, aber da es sich um eine seiner Lieblingsvarianten
handelte, bestand zunächst kein Grund zur Sorge. Auch
wenn zumindest die digitalen Fans in den folgenden Komplikationen
einige siegverheißende Möglichkeiten für den Gegner
gesehen haben wollen, gelang es Jens schließlich, in
ein völlig ausgeglichenes Endspiel abzuwickeln. Ein
paar Fragezeichen ranken sich dann noch um die genauen
Umstände des Friedensschlusses, den ich nicht live mitbekommen
habe, da der (laut mir vorliegender Partienotation)
letzte Zug des Gegners die Partie eigentlich noch eingestellt
hätte.
Nach drei Niederlagen zum Auftakt durfte man besonders
gespannt auf Holgers Partie sein. Diese verlief
diesmal eher in gewohnterem Muster, und die Remisbreite
wurde wohl nie ernsthaft überschritten. So war die Punkteteilung
am Ende die logische Konsequenz.
So konnten wir nach gut vier Stunden mit 5:3
unseren ersten Heimsieg in der Oberliga verbuchen und
rücken auf den sechsten Tabellenplatz vor. Auch wenn
das Ergebnis durch das eine oder andere Geschenk unserer
Gegner begünstigt wurde, wird uns der Erfolg sicherlich
Auftrieb für die kommenden Runden geben. (CR/21.01.)
Jagdszenen aus RS 225:
Ramme,Christoph (2158) - Zieher,Hartmut (2285)
GER - chT OL Nord N 1617 Hamburg (4.4), 15.01.2017
Kann Christoph seine Qualität behalten?

26.Lb6!+– Dxc3 27.Lxd8 Txd8
28.Dxc3! Lxc3 29.Tad1 Tc8? [29...Tf8
ist wohl besser.]
30.Te3 b4 31.Td7 1–0
Grötzbach, Daniel (2094) - Diekmann, Jens
(2044) GER - chT OL Nord N 1617 Hamburg
(4.7), 15.01.2017

41.Ld5?? -+ [Hier ranken sich die
Gerüchte, dass Jens die Partie Remis gegeben hatte,
ohne auf den ausgeführten Zug des Gegners zu schauen.
Irgendwie war das einer der wenigen Züge, die verlieren.]
½–½
Peschke, Matthias (1956) - Baberz, Alexander
(2093) GER - chT OL Nord N 1617 Hamburg
(4.8), 15.01.2017
Wenn einer glückliche Punkte gemacht hat, ist es
Matze. Nach dem Dusel von Rostock machte Matze gegen
den HSK aus -10 noch +10.

Weiß zog 28.b4? und beeindruckte
Schwarz so sehr, dass er mit dem König aus der Schusslinie
ging. 28. … Kb8? Nach 28...b6–+
hat die Dame nur ein Rückzugsfeld, dass aber in einer
hoffnungslosen Stellung endet. 29.Dg1 Se7 30.Txf4 Dxf4.
29.b5= [Jetzt hat Matze Ausgleich.]
29...Tc8? 30.Dd6+ und jetzt hat
Matze einen Turm mehr. 1–0
Ergebnis:
|
SK Mamstorf |
5-3 |
Hamburger SK III |
1 |
1 |
Hebbinghaus, Holger |
2245 |
½:½ |
Uksini, Bardhyl |
2327 |
1 |
2 |
2 |
Hawellek, Jeronimo,Dr. |
2352 |
0:1 |
Bente, Bjoern |
2294 |
2 |
3 |
3 |
Müller, Tobias |
2131 |
1:0 |
Lindinger, Markus
|
2271 |
3 |
4 |
4 |
Rammé, Christoph
|
2155 |
1:0 |
Zieher, Hartmut |
2282 |
4 |
5 |
5 |
Müller, Jan Hendrik |
2103 |
1:0 |
Gaede, Derek |
2239 |
5 |
6 |
6 |
Hohlbein, Michael |
2114 |
0:1 |
Schumacher, Norbert
|
2165 |
8 |
7 |
7 |
Diekmann, Jens |
2044 |
½:½ |
Groetzbach, Daniel
|
2094 |
13 |
8 |
12 |
Peschke, Matthias |
1956 |
1:0 |
Baberz, Alexander |
2093 |
17 |
|