Kreisliga A 2018

SK Marmstorf III - Königsspringer IV 4:4

Freitag, den 12.01.2018
Spielort: Vereinshaus des SV GW Harburg, Langenbeker Weg 1c, 21077 Hamburg


Ein verschenkter Punkt

Nach ein bisschen Abstand zum Mannschaftskampf (sonst schreibe ich ja gleich noch in der Nacht), ist der erste Ärger insbesondere über mich selbst verflogen. Bei den Mannschaftskämpfen sitzen halt immer acht am Brett und das 4:4 ist ein Ergebnis aller. Mein Beitrag war nur einer von acht und im Team gab es Licht wie Schatten gleichermaßen – wie auch in meiner Partie.

Wir hatten uns schon einen Sieg ausgerechnet, das muss klar gesagt sein. Die ersatzgeschwächten Gäste (es fehlten die Bretter 3 und 4) kamen zunächst nur zu siebt. Nach einer Dreiviertelstunde war das Gästeteam komplett. Unser Spiellokal ist immer noch nicht in ganz Hamburg bekannt und wenn das so ist, dann ist es halt schwer zu finden.

Lutz startete also mit einem guten Zeitpolster in die neue Saison. Noch besser erwischte Kolja den Start. Er gewann die erste Partie der frischen Serie und erlegte den König auf dem offenen Königsflügel mit den Schwerfiguren. Das ging furchterregend schnell.

Michael steuerte mit seinem Remis ebenfalls Zählbares bei. In dieser Partie gab es eine optische Überlegenheit für Michaels Gegner, aber ich denke mehr war auch nicht drin. An einer Stelle der Partie – so verrät die nachträgliche Analyse – gab es jedoch eine bessere Fortsetzung für den jungen Spieler von Königsspringer. Die Frage „Ob es gereicht hätte?“ brauchen wir uns nicht mehr stellen.

Dann konnte Lutz seinen Zeitvorteil in einen ganzen Punkt umsetzen. Die Stellung selbst schien lange Zeit ausgeglichen, aber Lutz hatte mit Weiß sicherlich auch gute Ideen, die sein Gegenüber derart beschäftigten, dass dieser die Zeit weit vor der Zeitkontrolle überschritt.

Beim Stand von 2,5:0,5 sah ich die Lage entspannt an den übrigen Brettern und hoffte zudem auf die Überlegenheit, die das Papier anhand der DWZ für uns auswies und ich dachte auch, dass die Erfahrung über die Jugend zu stellen wäre. Einige meiner Gedanken und Hoffnungen waren allerdings Fehleinschätzungen.

Während sich Kevin in das Remis rettete (hier habe ich außer dem Zeitnachteil von Kevin nicht wirklich viel von der Partie mitgenommen) verursachte Uwe einen bösen Fingerfehler, obgleich seine Stellung zu diesem Zeitpunkt (wieder) gut aussah. Kevin und Uwe waren übrigens nach ca. 1,5 Stunden diejenigen, die über eine Stunde verbraucht hatten und ihr Gegenüber erst etwa 15 Minuten. Da müsst ihr beide dran arbeiten, bitte!

Ich selbst gewann im 14. Zug einen Bauern durch eine Unachtsamkeit meines Spielpartners. Anstelle diesen Vorteil in Ruhe zu verwalten und die Partie bis zum weiteren Ausgang der anderen Partien ruhig zu halten, fasste ich einen absolut sinnfreien Plan mit einem Figurenopfer für zwei weitere Bauern. Dabei hatte ich die Schachblindheit in jedem Falle auf meiner Seite, was der weitere Spielverlauf eindrucksvoll belegt.

An Brett 2 und 3 näherte sich die Zeitnotphase, die alle vier Spieler erreichte. Das erste Blättchen fiel bei Markus, der sich in der Eröffnung noch gut verkaufte.  Im achten und zehnten Zug zeigt mir Fritz bessere Fortsetzungen für Markus, aber auch die muss man am Brett finden. Nachträglich wissen wir es sowieso alle besser. Danach und auch am Ende sah es nach Remis aus, aber die Zeit ist eben auch entscheidend.

Christian nahm im 27. Zug den Mut zusammen und spielte nach vorne.

Gebert, Claus (1497-4) – Unbehend, Christian (1528-1)
GER - chT HH Kreisliga C Hamburg (1.3), 12.01.2018

 

In dieser Stellung zog der 27. … e5. Das sieht jetzt nicht wie John Rambo aus, birgt aber eine Menge Fallstricke und Weiß bewies auch, dass man sich hier verzetteln kann.

Mit 28. dxe5 setzte Weiß suboptimal fort. Hier hätte Weiß zunächst den störenden und imposanten Gaul auf d5 entfernen sollen, um den nachfolgenden Querelen aus dem Weg zu gehen.

Es folgte: 28. … Sxe3  29. fxe3 Dxe5 30. Dg2 f5  31. Lxc6 Dxe3+

 

Und hier entschied sich Weiß für 32. Kf1 und wurde im 39. Zug auf d1 stehend Matt gesetzt. Kh1 verlängert das Leben, aber wer findet die wuchtige Antwort auf diesen Zug?

In der Zeitnot sicher nicht einfach, aber es war ja auch nicht notwendig. Nun gut – ich verrate es Euch, sonst lest ihr ja nicht weiter: 32. Kh1 Txc6 33. Dxc6 Dxg3+ 34. T3b2 Lxc3 und Schwarz steht deutlich besser aufgrund der Mattideen, der sogleich versprengten Türme und hat für die Qualität zwei bis drei Bauern.

Ja, schade. Den Saisonbeginn haben wir uns anders, noch erfolgreicher vorgestellt. Dann müssen wir jetzt aus unseren Nachlässigkeiten lernen und im nächsten Kampf auf fremden Brett bei Weiße Dame 3 den ersten Doppelpunkt setzen.

Stephan Barz (13.01.2018)

 


 

Ergebnis:

  SK Marmstorf III 4:4 Königsspringer IV
1 23 Barz, Stephan 1703 -  67 0:1 Götze,Tobias 1724 - 40 31
2 24 Eschweiler,Markus 1559 -  64 0:1 Samson,Valentin 1862 - 31 32
3 25 Unbehend, Christian 1528 -   1 1:0 Gebert, Claus 1432 - 8 35
4 26 Wadle, Michael 1685 - 46 ½:½ Summers, Jan 1692 - 38 36
5 27 Grove, Uwe 1612 -  65 0:1 Kipke, Mark 1497 - 46 37
6 28 Redlich,Kolja 1676 -  19 1:0 Riege, Ole 1320 - 15 38
7 29 Li, Kevin 1418 -  18 ½:½ Peters, Jenna Maria Lara 1315 - 36 40
8 30 Meyer,Lutz 1689 -  66 1:0 Carl, Dieter 1376 - 11 54

 


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