Landesliga 21/22

SK Marmstorf - Königsspringer II 5:3

Sonntag, den 27.03.2022
Spielort:  Schützenhaus Sinstorf, Beckedorfer Str. 1, 21077 Hamburg


Unser drittes Saisonspiel ist die 6. Runde

Nach langer Pause und vielen wegen der Corona-Pandemie verlegten Wettkämpfen ging die Landesligasaison mit der 6. Runde weiter. Der durcheinander geworfene Spielplan bringt es mit sich, dass es sich um das erste von drei Heimspielen an aufeinanderfolgenden Sonntagen handelte. Bei uns gab es ein paar kurzfristige Absagen, die ich (u.a. wegen dreier aktueller Coronafälle im Kader) nicht mehr vollständig ausbügeln konnte. Immerhin sagte mir Björn am Spieltag 1,5 Stunden vor dem Wettkampf noch zu, so dass wir wenigstens zu siebt antreten konnten.

Unsere geplante Aufstellung sah dementsprechend das Freilassen des Spitzenbretts vor, weil Holger fehlte. Kommentar Peter: "Wir spielen also mit exakt einem halben Punkt weniger als normalerweise." Als jedoch mir gegenüber Clemens Harder am zweiten Brett Platz nahm, der zuvor die ganze Saison über am ersten Brett gespielt hatte, stellte sich heraus, dass auch Königsspringer das erste Brett freilassen wollte. Dies hätte bekanntlich dazu geführt, dass das erste Brett 0:0 gewertet worden wäre, was beiden Mannschaften, die aufgrund der Tabellensituation dringend auf Mannschaftspunkte angewiesen waren, deren Sammeln erheblich erschwert hätte. Im ungünstigsten Fall kann es in dieser Konstellation ja passieren, dass mit einem 3,5:3,5 beide Mannschaften punktlos bleiben.

Dementsprechend entschied ich mich, die Aufstellung so abzugeben, dass bei uns Brett 3 freiblieb. Da ich mir damit selbst einen ruhigen Spieltag verschafft hatte, blieb dies mein einziger, letztlich aber erfolgreicher Schachzug in diesem Wettkampf, zumal diese Aufstellung auch noch unsere Berliner Wertung aufpolierte. Außerdem ergab sich damit zwangsläufig, dass wir nach einer Stunde den ersten Partiegewinn in dieser Saison einstrichen.

In der ungewohnten Situation als "non-playing captain" bekam ich natürlich besser als sonst mit, was sich an den Brettern tat. Als erster verschaffte sich Jan Hendrik Probleme, der sich nicht mehr genau an seine Vorbereitung erinnerte und gegen das gegnerische Gambit eine sehr passive Aufstellung einnahm, die objektiv schnell zu einer kritischen Stellung führte. Dafür wies Jens nach, welchen Vorteil es hat, wenn man nicht mit 1. d4 eröffnet. Denn dann kann man mit diesem Zug einfach so lange abwarten, bis er eine Figur gewinnt. So geschah es, wenngleich die Stellung noch einige Genauigkeit erforderte, weil sein Gegner zwei Bauern für die Figur gewonnen hatte und Jens' Königsstellung etwas offen war. Materiellen Vorteil sammelte auch Klaus-Jürgen ein. Während der erste Bauer, den sein Gegner gab, sicherlich noch ein geplantes (und auch korrektes) Opfer war, folgten bald die Bauern zwei und drei und das Grinsen in KJs (am Brett maskenlosen) Gesicht verriet mir, dass ihm das entstandene Endspiel zusagte. Zwischenzeitlich hatte sich Nils durch die Öffnung einer Linie gegen den gegnerischen König Angriffschancen verschafft, zudem gelang es ihm, mit einer kleinen Kombination einen zentralen Bauern des Gegners einzustreichen. Damit war absehbar, dass wir einen Mannschaftspunkt würden erreichen können, während die Aussichten auf mehr dadurch gedämpft wurden, dass Peter eine Qualität geben und einen gedeckten Freibauern des Gegners zulassen musste und dass Björn in Zeitnot eine Figur einstellte. Während Klaus-Jürgen und Jens ihre Partien sicher zum Sieg führten, geriet der Mannschaftspunkt noch einmal in Gefahr, als Nils ein vierzügiges Matt zuließ. Da sein Gegner noch ein reiches Zeitpolster aufwies, war ich mir eigentlich sicher, dass dieser sich die (durchaus naheliegende) Gelegenheit nicht würde entgehen lassen, aber glücklicherweise erwies sich das Übersehen als beidseitig. Nils gelang es in der Folge trotz eines Minusturms den Gegner daran zu hindern, seine offene Königsstellung zu reparieren, so dass dieser letzlich, um nicht die Dame zu geben, in ein klar verlorenes Turmendspiel abtauschen musste. Damit gingen wir schon mit 4:1 in Führung und es kam noch besser: Jan Hendrik hatte sich am zweiten Brett sehr zäh verteidigt und um die Zeitkontrolle herum verlor sein Gegner die Übersicht. Zunächst gelang es Jan Hendrik, einen zweiten Bauern zu gewinnen, dann konnte er die Bauernstruktur der gegnerischen Königsstellung sprengen und einen siegreichen Gegenangriff inszenieren.

Björn musste wenig später die Aussichtslosigkeit seines Endspiels mit mittlerweile zwei Minusfiguren einsehen. Bei Peter stellte sich noch die Frage, ob sein Gegner, dem nur noch Schwerfiguren verblieben waren, einen Weg finden würde, Peters Bauernkette zu durchbrechen. Dies gelang ihm mit einem sehenswerten Scheinopfer, bei dem sich nach Peters Fortsetzung ein gegnerischer Freibauer nicht mehr aufhalten ließ.

Mit dem 5:3-Sieg haben wir die ersten wichtigen Punkte gesammelt, bleiben jedoch vorerst auf einem Abstiegsplatz. Das sagt aber aktuell noch nicht so viel aus, weil wir einen Wettkampf weniger als die Konkurrenz bestritten haben. In zwei Wochen nach den Wettkämpfen gegen HSK V und Diagonale ist die Tabelle nicht mehr schief und wir werden besser einschätzen können, ob wir bis zum Saisonende zittern müssen.

Immerhin hilft uns, dass es voraussichtlich nur zwei Absteiger geben wird. (JH/4.4.22)


 

Bildliches:


 

Ergebnis:

  SK Marmstorf 5-3 Königsspringer II
1 2 Hawellek, Dr. Jeronimo 2252 +- Dettmann, Dr. Steffen 2196 1
2 3 Müller, Jan Hendrik 2118 1:0 Harder, Clemens 2149 2
3 4 Rammé, Christoph 2151 -+ Conrad, Christian 2076 3
4 5 Diekmann, Jens 2061 1:0 Möhrmann, Marcus 2038 7
5 9 Averhoff, Nils ohne 1:0 Lohse, Marc 1913 8
6 10 Anderberg, Peter 1979 0:1 Streich, Justus 1942 11
7 12 Herlan, Klaus-Jürgen 2017 1:0 Götz, Dr. Claus 1916 12
8 15 Undritz, Björn 1902 0:1 Knops, Peter 1958 13


 

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