Landesliga 21/22

SK Marmstorf - Hamburger SK V 5½:2½

Samstag, den 03.04.2022
Spielort:  Schützenhaus Sinstorf, Beckedorfer Str. 1, 21077 Hamburg


Viertes Spiel, achte Runde, zweiter Sieg

In unserem vierten Mannschaftskampf dieser Saison hatten wir wieder im Sinstorfer Schützenhaus die fünfte Mannschaft des HSK zu Gast. Dabei handelte es sich um das zweite von drei Heimspielen an aufeinanderfolgenden Sonntagen und kurioserweise bereits um die achte Runde der Saison – na ja, über die diversen Spielverlegungen ist ja bereits viel diskutiert und berichtet worden.

Personell konnte unser Capitano diesmal wieder aus dem Vollen schöpfen und so gingen wir mit der geplanten Aufstellung ins Rennen.

Mein Gegner spielte in der Eröffnung einige Züge, die nicht so recht zusammenpassten. So schätzt der Computer meine Stellung nach 6 Zügen bereits als deutlich besser und nach 7 Zügen als gewonnen ein. Zeit, um ein wenig auf die anderen Bretter zu schauen.

Holger spielte als Schwarzer gegen eine Art Königsindischen Angriff, in dem der Gegner allerdings nicht wie sonst üblich seinen Bauern nach e5 vorgeschoben hatte. Jeronimo hatte sich für ziemlich unübersichtliche Verwicklungen mit entgegengesetzten Rochaden entschieden. Bei Jan Hendrik glaubte ich eine Theorievariante aus der Englischen Eröffnung wiederzuerkennen, die der Gegner vielleicht etwas ambitionierter hätte interpretieren können. Jens hatte als Schwarzer sein Nimzoindisch aufgebaut, das machte einen soliden Eindruck. In Friedrichs recht symmetrischer Stellung wirkten seine Figuren etwas aktiver postiert. Bei Matthias sah alles (noch!) recht normal und ausgeglichen aus. Und Peters Partie hatte zwar als Königsindisch angefangen, erinnerte inzwischen aber eher an eine d4/d5-Struktur; irgendwie scheint auch das möglich zu sein. Insgesamt also alles recht vielversprechend für den Anfang.

Jens und Peter steuerten ihre Partien nach 20 bzw. 24 Zügen jeweils ohne größere Vorkommnisse ins Remis. Holger nach 32 Zügen ebenso, auch wenn mein Computer seine Stellung zwischendurch als brenzlig einschätzt.

Friedrichs Gegner bot einige Bauern zum Opfer an und hatte nicht viel dafür vorzuweisen. Friedrichs erster Sieg für Marmstorf, und das gegen einen Gegner, dem ihm über 100 ELO-Punkte und siebzig Jahre Erfahrung voraus hatte. Gratulation!

Ich selbst hatte meinen Eröffnungsvorteil in ein Endspiel mit einem Mehrbauern transformiert. Zu meiner Überraschung gefällt meinem Computer diese Entscheidung recht gut; es hätte durchaus auch Optionen gegeben, sich im Mittelspiel an einen zweiten Mehrbauern zu klammern. Der Übergang ins reine Turmendspiel war dann aber nicht mehr ganz optimal und so musste ich noch recht lange arbeiten, um nach der Zeitkontrolle den Sieg verbuchen zu können.

Jan Hendriks Gegner hätte im Rahmen einer Abtauschaktion wohl einen Bauern gewinnen können, verzichtete jedoch darauf – vermutlich hatte er etwas Taktisches falsch eingeschätzt. Infolgedessen wurde Jan Hendriks Stellung immer angenehmer und er verfügte über einen gedeckten Freibauern auf c3. Die Stellung mit ungleichfarbigen Läufern bei noch recht vollem Brett machte aber durchaus noch einen spielbaren und komplizierten Eindruck, als der Gegner erst seinen König entblößte und dann im 24. Zug seine Zeit ablaufen ließ, womit der Mannschaftssieg für uns feststand.

Leider verlor dann Jeronimo. In der wahrscheinlich spektakulärsten Partie des Tages hatte sein Gegner mehrere Opfer erbracht, um die Königsstellung zu öffnen. Am Ende standen eine Dame und diverse Bauern gegen eine Menge ungedecktes Gerümpel, das dann via Doppelangriff eingesackt wurde. Die Computer werden sicherlich eine Menge Freude daran haben, diese mit vielen Opfern und taktischen Ideen gespickte Partie zu analysieren!

Als Letzter spielte somit noch Matthias. In seiner anfangs noch harmlos aussehenden Stellung war es infolge eines taktischen Schlagabtauschs zu einer materiell unausgewogenen Stellung gekommen. Gegen den Turm und einige Bauern des Gegners hatte er drei Leichtfiguren entgegenzusetzen. Das sah gut aus und das musste schließlich auch der Gegner einsehen.

Somit insgesamt ein souveräner Sieg für uns, der uns hoffentlich helfen sollte, das Abstiegsgespenst alsbald aus Marmstorf zu vertreiben. (CR/05.04.22)


 

Bildliches:




Der Altersunterschied an Brett 6 beträgt 70 Jahre: Wolfgang Schulz (geb. 27. Juli 1932) gegen Friedrich Theodor König (geb. 2002); Foto von Peter Anderberg



Ergebnis:

  SK Marmstorf 5½-2½ Hamburger SK V
1 1 Hebbinghaus, Holger 2281 ½:½ Fehling, Prof. Michael 2142 2
2 2 Hawellek, Dr. Jeronimo 2253 0:1 Schellhorn, Wolfgang 2138 4
3 3 Müller, Jan Hendrik 2118 1:0 Hold, Andre 2081 5
4 4 Rammé, Christoph 2151 1:0 Czeremin, Claus 2025 6
5 5 Diekmann, Jens 2061 ½:½ Dunkelmann, Swen   7
6 7 König, Friedrich Theodor 1891 1:0 Schulz, Wolfgang 2032 10
7 8 Peschke, Matthias 2008 1:0 Emami, Madjid 1971 12
8 10 Anderberg, Peter 1979 ½:½ Kleiner, Michael 2087 13


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