Deutlich unter Wert verkauft
haben wir uns bei HSK 20. Das
Ergebnis von 1,5:6,5 spiegelt nicht wieder, was an
Chancen auf dem Brett vorhanden war und „einfach nach
Hause gebracht“ werden können. Aber niemand hat
behauptet, dass Schach einfach sei (sonst hieße es ja
Fußball).
Die ersten vier Partien waren an
den Brettern 5 bis 8 erledigt. Dabei waren die vier
Niederlagen keinesfalls deutlich – im Gegenteil! Leider
fehlte am Ende die Kondition, die Praxis, die Erfahrung
oder sogar alles zusammen, um gewonnene Stellungen auch
zu gewinnen. Schade.
Bodo opferte in der Eröffnung auf
f7 und bekam für seinen Läufer leider nicht das
gewünschte Angriffsspiel. Irgendwann kippte die
Initiative und dann hatte Bodos Gegner noch eine nette
Kombination aus dem Ärmel geschüttelt.
Johannes stand nach einer beidseits
recht unorthodoxen Eröffnung bombig und hatte später
materiellen Vorteil (zwei Türme gegen L+S). Das sah nach
einem guten Einstand aus, bis er in die Springergabel
lief. Dann begann das große Laufen der Bauern, aber
Johannes kam einen Zug zu spät und dann stand da ja auch
noch ein Läufer, der das Umwandlungsfeld sicherte.
Ali hielt lange und gut gegen
seinen recht starken Gegner aus. Die Stellung
verschlechterte sich allerdings zusehends und irgendwann
wurde der Stellungsvorteil zu übermächtig, sodass Ali im
49. Zug aufgeben musste.
Detlef hatte bei seinem Comeback
ähnlich wie Johannes nach einem Tauschgemenge
materiellen Vorteil behalten und stand ebenfalls auf
Gewinn. Das kleine Manko des in der Brettmitte stehenden
Königs war dann in Kombination mit einer selbigen
Detlefs Schicksal. Ein Turmopfer, welches den deckenden
Springer entfernte, führte dann zum baldigen Ende.
Unsere beiden nachgemeldeten
Spieler hatten an diesem Abend leider nicht das Glück
der Tüchtigen und ließen zwei Brettpunkte liegen, weil
sie sich vergaßen, sich selbst zu belohnen.
Ich spielte eine offene und
druckvolle Eröffnung (das erste Mal Weiß in dieser
Saison!). Zwei ungenaue Züge meines Gegners in seiner
unterentwickelten Stellung sorgten dann bereits im 18.
Zug für die Hergabe eines Springers. 21 Züge versuchte
er mich noch zu ärgern, aber dafür war ich an diesem
Abend nicht aufgelegt. Nach der Zeitkontrolle im 40. Zug
gab er dann auf, just als ich mich anschickte Matt zu
setzen.
Robin hatte auch noch eine
versprechende Stellung auf dem Brett. Ich bin mir nicht
sicher, wie das Endspiel zu bewerten ist, das er auf dem
Brett hatte. Wenn es nicht gewonnen war, dann aber
zumindest Remis. Aber wenn man einen Turm einstellt,
dann hilft auch graue Theorie nicht mehr weiter. Sehr
schade.
Uwes Partie konnte ich ja gleich
von nebenan ansehen und ich sah, dass seine Stellung
schleichend, aber stetig schlechter wurde. Folgerichtig
äußerte sich dies später in einem materiellen Nachteil,
der dann auch zum Verlust führte.
Markus hatte das Läuferpaar gegen
das Springerpaar bei jeweils 5 Bauern auf jeder Seite.
Irgendwann fragte Markus dann seinen Gegner, ob er das
noch länger weiterspielen möge. Sein Gegenüber hatte
wohl ähnliches gedacht, denn die beiden spielten die
letzte Partie an diesem Abend. So einigte man sich auf
Remis.
Bei voller Konzentration und
„normalem Verlauf“ wären gut 2,5 Brettpunkte mehr drin
gewesen und das hätte sogar zu einem 4:4 gereicht.
Unsere Ergänzungsspieler haben sich wacker geschlagen
und ehrlich gesagt, hatte ich vor dem Kampf auch nicht
damit gerechnet, dass wir mehr als ein paar Brettpunkte
aus Eilbek mitnehmen. Der unglückliche Verlauf gleich
dreier Partien war dann doch etwas zu viel. Hoffen wir
mal, dass wir damit unsere „Ausrutscher“ für den Rest
der Saison erledigt
haben. Dann kann es gegen Fischbek und Bille
nochmal richtig spannend werden.
(Stephan Barz, 29.03.2025)
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