Chronik 2023


Seit dem Sommer kommt Bewegung in den Verein

Bei den Hamburger Mannschaftskämpfen rumpeln sich die Mannschaften durch die Saison. Die Erste startet mit 3:5 Mannschaftspunkten nicht berauschend. Erst nach dem 7:1 bei Weisse Dame schaut man entspannt auf die Tabelle. Auch wenn die letzten beiden Mannschaftskämpfe am zentralen Spieltag nicht gewonnen werden, so sind die 10-8 Mannschaftspunkte und Platz 5 im Erwartungsbereich. Die Zweite hatte die undankbare Aufgabe, ständig Ersatz an die Erste abzugeben und noch die Klasse zu halten. Irgendwie hat es auch geklappt, weil es einfach zwei schwächere Mannschaften getroffen hat. Mit 6-8 Mannschaftspunkten und Platz 5 sieht das Endergebnis besser als die Realität aus. Die Dritte spielt lange Zeit um die Tabellenführung mit - Erst zum Ende bricht der Kontakt zur Spitze ab. Platz 4 und 11-7 stehen am Ende in der Statistik.

Bei aller Statistik ist am 09.06. beim Spiel der Dritten gegen Bergedorf etwas viel Bemerkenswerteres passiert als irgendwelche Statistiken oder Chroniken es beschreiben können. Ein Spieler ist während der Partie zusammengebrochen und hatte einen Herzinfakt. "Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde – je schneller er erkannt und behandelt wird, desto höher ist die Chance, zu überleben und schwere Folgen zu vermeiden." Stephan Barz leistete so professionell Erste Hilfe, dass der Spieler keine bleibenden Schäden davontrug und inzwischen wieder am Brett sitzt.

Im Frühjahr hörten wir, dass unser ehemaliger Jugendspieler Jonathan Carlstedt - inzwischen IM - auf der Suche nach einem Verein ist. Aus einer Schnapsidee wurde es zum 01.07 dann Realität. Wir haben ihn zurückgeholt. Mit ihm kamen sein Vater Matthias Bach, der den unseren goldenen U16-Jahrgang mit Jan Hendrik Müller, Jonathan, Bastian Baldig und Tobias Müller trainierte, und Michael Hohlbein von Werder Bremen.

Jonathan und Denis beim Sommerfest

Nun ging ein Ruck im Verein. Die Spielabende waren besser besucht. An einem Spieltag der Klubmeisterschaft wurde diese sogar in den Analyseraum verlegt. Die sportlichen Erfolge setzten auch ein.

Die Landesliga-Mannschaft war nun ein ernster Kandidat auf den Aufstieg in die Oberliga. Nach zwei Siegen und dem überraschenden Erfolg gegen den Ligafavoriten Diogenes fühlte man sich bei Jahreswechsel zu den ganz heißen Aufstiegsanwärtern.

Den größten sportlichen Erfolg erreichte der Verein im Pokal. Nach einem dankbaren Erstrundengegner gewann die Pokalmannschaft souverän gegen die aufstrebenden Blankeneser. Im Halbfinale wartete dann Diogenes. Es sollte ein Vorbote auf den Landesligawettkampf werden. Marmstorf gewinnt und steht damit erstmals im Finale des Hamburger Mannschaftpokals. Und wir hatten Heimrecht!

Halbfinale gegen Diogenes - Christoph Rammé und Matthias Bach an den hinteren Brettern

Im Finale bot der Hamburger SK den ehemaligen Deutschen Meister und Masterssieger GM Luis Engel an Brett 1 auf. Damit kam es zu dem wohl bestbesetzten Mannschaftskampf, an dem je ein Marmstorfer Team beteiligt war. Bei einem glücklicheren Spielverlauf wäre vielleicht ein besseres Ergebnis als das 1:3 möglich gewesen.  So bleibt immerhin die Qualifikation für die Hauptrunde im Deutschen Pokal und die erstmalige Teilnahme im Hamburger Pokalfinale.

Pokalfinale: Jonathan gegen GM Luis Engel - Fotograf: Tom-Frederic Woelk

An der Blitzmeisterschaft nahmen 12 Teilnehmer teil. Durch die Teilnahme von GM Dmitrij Kollars wurde es zu einer ziemlich einseitigen Sache. In der letzten Runde spielte der verlustpunktfreie Dmitrij gegen den Zweitplatzierten Matthias Bach, der bislang nur einer Niederlage aus der Vorrunde gegen Dmitrij hatte. Danach hatte alle Teilnehmer zweimal eine Lehrstunde gegen die Nr. 5 der deutschen Rangliste erhalten. Matthias wurde mit 20 Punkten Zweiter und damit Blitzmeister. Das war ein besonderer Jahresabschluss.

Blitzmeisterschaft 2023 mit dem Weihnachtsmann auf dem Tresen als Hauptpreis

Die Rubrik M.O.T. (Marmstorf on Tour) war immer gut gefüllt. Während Jonathan als Profi natürlich viele Turniere spielte, Holger Fabig regelmäßig Seniorenturniere spielte, waren Michael Hohlbein, Peter Anderberg, Matthias Bach und Christoph Rammé auch außerhalb der Grenzen Hamburgs aktiv. Holger und Peter spielten bei der Hamburger Seniorenmeisterschaft mit, die ich für den Hamburger Schachverband im Hamburg-Haus ausrichtete. Holger wurde bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft U50 am Ende auf Platz 21 geführt.

Die Jugendabteilung wuchs etwas an. Von einem Wettkampfbetrieb war man aber noch weit entfernt.

Den Meistertitel konnte Christoph Kuberczyk vor Jeronimo Hawellek verteidigen. Am letzten Spieltag in 2023 streikten die Lokführer in Deutschland. Dadurch drohten kampflose Partien, die das Gesamtergebnis beeinflusst hätten. Turnierleiter und alle Beteiligten einigten sich auf einen Nachholspieltag in der ersten Woche in 2024.

Am Ende des Jahres führt Jonathan Carlstedt die DWZ-Rangliste mit 2453 vor Christoph Kuberczyk mit 2283 und Jeronimo Hawellek mit 2250 an.

(KJ/23.02.24)

 

 


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