UnE 2 - SKM 0:8 -
Brett 1: Jeronimo Hawellek - Lutz Franke  


1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Sc6 Ein ungewöhnlicher Zug, der minderwertig erscheint, weil er den c-Bauern verstellt, der im Französischen in der Regel dazu bestimmt ist, auf c5 das Zentrum anzugreifen. Er wird dennoch an diese Stelle gern gespielt, um die Nachteile von Sd2 nachzuweisen. Weiß würde gern seinen Springer von d2 nach f3 stellen, der andere müsste dann nach e2 gehen. Im Moment geht aber Sdf3 nicht wegen de4: und wenn man den Bauern d4 mit 4.c3 oder 4.Se2 decken würde, wäre e6-e5 stark. Daher entschied ich mich auf die ideale Springerentwicklung zu verzichten. {short description of image}
{short description of image} 4.Sgf3 Sf6 5.e5 Sd7 6.Sb3 Diese Stellung fand ich 83mal in meiner Datenbank. Üblich sind hier die Züge a5 und Le7. 6...f6 7.exf6 Stärker ist wahrscheinlich Lb5 wie z.B. in Botwinnik-Boleslawski 1944 und Bronstein-Szabo 1948 gespielt wurde.
7...gxf6!? Schwarz tut alles, um sein Zentrum zu stärken, dafür wird sein König am Königsflügel keine sichere Bleibe finden. [7...Dxf6! 8.Lg5 Df7 wäre stärker gewesen. Die Dame steht auf f7 ideal, weil sie d5 deckt und daher (nach Ld6 und 0-0) den Vorstoß e6-e5 ermöglicht.]
8.Lb5 Sofort lässt sich der schwarze König nicht behelligen: [8.Sh4 Lg7 9.Lh6 Lxh6 10.Dh5+ Ke7 11.Dxh6 Df8 Weiß hat nichts erreicht. Nach dem Damentausch stünde er sogar schlechter, weil sich das schwarze Bauernzentrum bemerkbar macht.; 8.Sg5? fxg5 9.Dh5+ Ke7 10.Lxg5+ Sf6 11.Lxf6+ Kxf6 Weiß hat nicht genug Ersatz für die geopferte Figur.]
8...a5?! Schwarz sollte mit Lg7 seine Entwicklung fortsetzen. 9.Lxc6 bxc6 10.Sh4? Der Schimmel wählt das falsche Feld. Das nach Sg5 entstehende Endspiel hatte ich berechnet, aber nicht gesehen, wie gut es für mich gewesen wäre. [10.Sg5!! fxg5 (10...Lb4+ 11.c3 fxg5 12.Dh5+ Kf8 13.cxb4 axb4 14.Lxg5+-) 11.Dh5+ Ke7 12.Lxg5+ Sf6 13.Lxf6+ Kxf6 14.Dh4+ Kg7 15.Dxd8 Lb4+ 16.c3 Txd8 (16...Lxc3+ 17.bxc3 Txd8 18.Kd2±) 17.cxb4 axb4 18.a3±]
10...a4 11.Dh5+ Ke7
12.Sc5 Das opfert einen Bauern, denn der Bc5 wird nach dem Tausch nicht zu halten sein, aber auch nach Sd2 steht Schwarz gut: sein König ist hinter dem Bauernwall, wo er sich am wohlsten fühlt; das Läuferpaar und die offenen Turmlinien bieten "Perspektiven".
12...Sxc5 13.dxc5 De8 Vielleicht wäre es genauer gewesen, Kd7 zu ziehen, um der Dame die Deckung des Bf6 zu überlassen.
14.Df3 14...Kd7?
Der partieentscheidende Fehler: Für den fast toten Bc5 gibt Schwarz den Bf6 auf und damit die Kontrolle der schwarzen Zentrumsfelder für immer aus der Hand. Insbesondere die Möglichkeit das Feld e5 zu besetzen, lähmt von nun an das schwarze Spiel.
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{short description of image} 15.Dxf6 Lxc5 16.Dg7+ Le7 17.Sf3
Mit 17.Lg5 nebst De7: hätte ich in ein etwas besseres Endspiel abwickeln können. Deutlicher ist der weiße Vorteil aber, wenn ich die Figuren auf dem Brett behalte, da nach dem Bauerntausch auch der schwarze König unsicher steht und die weiße Dame ihre Gegenspielerin zur Passivität zwingt. 17...Tg8 Dies gibt zwar einen Bauern, da Bg2 in der Folge nicht genommen wird, allerdings gibt es sonst keine gute Verteidigung gegen die Drohung Sf3-e5-f7 [17...Lb7 18.Lg5±; 17...Df8 18.Se5+ Ke8 19.Dg4 Df5 20.Dxf5 exf5 21.Sxc6±]
18.Dxh7 Kd8?! Stattdessen hätte Schwarz wohl Tg2: versuchen sollen, um die Stellung zu verkomplizieren. [18...Txg2 19.Lg5 La6 (19...Kd8 20.Dg7 Lxg5 21.Sxg5+-) 20.Td1 (20.Lxe7 Dxe7 21.Se5+ Kd6 22.Dxe7+ Kxe7 23.Sxc6+ Kd6³) 20...Kd8 21.Lxe7+ Dxe7 22.Dh8+ De8 23.Dh4+±]
19.Lf4 Tg4 Stellt eine versteckte Falle. Das Nehmen auf g2 würde jetzt klar scheitern. [19...Txg2 20.Lg3 Tb8 21.0-0-0 a3 22.b3 Df8 23.Dh3+- Dxf3 24.Lxc7+]
20.Le5 Naheliegender war 20.g3, um das Schach auf e4 zu vermeiden. Der Zug wird aber überraschend widerlegt. [20.g3 e5! 21.Sxe5 Lf6 22.0-0 (22.0-0-0 Lxe5 23.Lxe5 Dxe5 24.h3 Tg7=) 22...Lxe5 23.Tae1 Dh8 24.Df7 Dg7 25.Dh5 Txf4 26.Txe5 Tf8 27.Txd5+ Ld7= Bis Dg7 hatte ich das in der Partie gesehen...(27...cxd5 28.Dxd5+±) ] 20...Te4+ Hier steht der Turm eher schlechter als auf g4. Der weiße König ist in der Mitte sicher, da Schwarz außer dem Turm keine Figur in den Angriff einbeziehen kann. 21.Kd1+- Tb8 22.Te1 Txe1+ [22...Tbb4] 23.Kxe1 Lb4+ 24.Kf1 La6+ 25.Kg1 Ld6? [25...Le7 26.Sg5 Kd7 27.Lf6+-] 26.Lxd6 cxd6 27.Da7 Txb2 28.Dxa6 Txc2 29.Tb1 Dg6 30.Da7 Fritz tadelt mich, weil ich mit Tb8+ oder Da8+ schneller mattsetzen konnte. (Jetzt geht noch Tc1+.) 1-0 {short description of image}

 


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