Spielbericht
Was auf dem Papier für eine deutliche Angelegenheit seitens
des Gastgebers aussah, entpuppte sich beinahe als Marmstorfer
Schönheitskönigin. Nicht deswegen, weil unser Brett 8 wieder
einmal siegte, sondern vielmehr der Tatsache wegen, dass
es auf den Brettern nach gutem Schach roch, es leider am
Erfolgserlebnis fehlte. Fehlen tat uns auch Claus, so dass
zu siebt ein Unentschieden, wonach es lange Zeit aussah,
ohnehin bereits ein Erfolg gewesen wäre.
Nach diesem Kampf steht für mich allerdings fest, dass
wir unter normalen Umständen in dieser Saison keinesfalls
gegen den Abstieg zu kämpfen haben.
SKJE ging bereits nach einer Stunde mit 1:0 in Führung.
Isi legte für SKJE ein Tor vor, das sicherlich vermeidbar
war. Was war los?
Am ersten Kampf sagte Claus mir für den 08.03.2002 ab,
da er im Urlaub sei. Den zweiten Kampf wolle er ungern mitmachen,
da er am Samstag früh fahren würde. Dann sagte er aber,
dass es egal sei, er würde doch mitspielen wollen, wenn
ich kein Ersatz fände. Ein wenig später sagte er dann:“
Ach, ist doch egal. Früh aufstehen ist immer Mist. Ich spiele
mit!“ Mit dieser Zusage waren für mich Bemühungen für einen
Ersatz gestorben – offensichtlich damit auch ein Einsatz
unseres zweiten Brettes bei SKJE. Wie dem auch sei, unsere
Chancen waren damit erheblich gesunken.
Wie ausgeglichen der Kampf war, zeigte sich dadurch,
dass in den ersten drei Stunden keine Partie im Kampf Mann
gegen Mann entscheiden wurde. Weil keine Frau mitspielte,
stand es nach drei Stunden also immer noch 0:1 aus Marmstorfer
Sicht.
Lutz sorgte für die ersten zählbaren Erfolge unseres
Teams und spielte Remis. Mit den weißen Steinen war vielleicht
mehr drin, zumal Lutz aktiver stand und auch den Weg zum
Erfolg suchte. Allerdings reduzierte sich das Spielmaterial
auf beiden Seiten linear und so ist das Remis wohl zu verstehen.
Michael sorgte dann nach 3:30 Stunden für den Ausgleich.
Der Mattdrohung konnte sein Gegner, trotz (oder eben wegen
dieser) nicht entgegnen. So sah es doch für uns wieder gut
aus.
An Brett 1 kämpfte Björn. Nach knapp vier Stunden war
dieser Kampf für ihn vorbei. Das Spitzenbrett forderte bereits
zum zweiten Mal Tribut von Björn. Seiner Argumentation,
es sei am ersten Brett schwerer als am dritten, kann man
nur zustimmen, wenn man weiß, dass es im letzten Jahr auch
Kreisliga und nicht Bezirksliga war. Wir haben alle bessere
Gegner, lieber Björn. Gegen Blankenese bekommst Du dann
Deinen ersten „2000er“, da kannst Du befreit aufspielen!
Jörg zeigte am sechsten Brett wieder einmal sicheres
Schach. Kein Risiko aber den nötigen Druck auf den Gegner
ausüben. Sein Konzept wäre beinahe aufgegangen, wenn er
vor dem Remis noch einmal in die Stellung geschaut hätte.
Wir stellten im nachhinein fest, dass er in einem Endspiel
mit Leichtfigur + Bauern zwei der letztgenannten Exemplare
für ihn positiv bedingt vom Brett nehmen hätte können und
somit einen ganzen Punkt für Marmstorf einsacken musste.
Es wurde nur ein halbes Pünktchen.
Gerhard spielte stark und überzeugte mit zwei Mehrbauern
am Ende deutlich. Nach über vier Stunden konnte er unserem
Team wieder Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt geben, indem
er durch seinen Sieg zum Zwischenstand von 3:3 ausglich.
Es war der zweite Punkt (von möglichen acht) unserer ersten
vier Bretter in diesem Jahr.
Es waren noch zwei Partien offen.
Stephan stand lange Zeit druckvoll und hatte Vorteile,
die er nicht mehr umsetzen konnte, weil die Zeit weglief.
Vor der Zeitkontrolle verlor er eine Qualität, um sich nach
der Zeitkontrolle mit einem Freibauern bis auf die dritte
Reihe zu nähern. Das Spiel wäre nach dem richtigen 57. Zug
in dem Remishafen eingeschippert. Nach dem gespielten, erfolglosen
57. Zug wurde eine bittere Null daraus.
Auch Sebastian stand augenscheinlich besser. Leider war
es auch ihm nicht möglich einen ganzen Punkt zu machen.
Vielleicht auch in der Gewissheit des „Siegen-Müssens“,
es stand 3:4, fand er in der Zeitnotphase nach fast exakt
fünf Stunden nur noch zweitbeste Züge und musste feststellen,
dass beim Schach nicht die bessere Stellung, sondern das
Ergebnis einer Stellung zählt und dies hieß 0:1.
(Stephan Barz – 27.01.2002)
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