Glück gehabt!
Es war ein schier unglaublicher Abend, dieser Freitag, der
25. April 2003. Eigentlich hätte unsere Zweite an diesem Abend
ihre Aufstiegschancen in die Stadtliga begraben können, nein,
eigentlich müssen. Aber irgendeine Macht war mit uns und so
kamen wir zu einem höchst glücklichen Sieg gegen die abstiegsbedrohte
Mannschaft aus Lurup.
Das ganze Drama fing bereits nach knapp über einer Stunde
an, als wir mit 0.1 frühzeitig zurück lagen. Das lag nicht daran,
dass wir zu siebt antraten, sondern an einem Fehlgriff von Gerhard,
der am achten Brett stark aufspielte und sich in seiner angedachten
Kombination böse in der Reihenfolge der Züge irrte.
Nach etwas mehr als zwei Stunden purzelte die zweite Null
am zweiten Brett. Thomas sah einen Figurengewinn, hatte aber
offenbar dafür auf die Rochade verzichtet. So wurde sein Monarch
mitten auf dem Brett hingerichtet.
Danach tat sich lange, lange Zeit nichts und beim Blick auf
die Bretter drehte sich den Fans des SKM, die zahlreich erschienen
waren, der Magen um. Wo zum Teufel sollten denn drei Gewinnpartien
sein, um den Kampf zu gewinnen?
Christoph war einer der Kandidaten für einen Sieg und erzielte
dann auch den Anschlusstreffer und verkürzte auf 1:2. Wiederum
in gewohnt sortierter Manier baute er seine beeindruckende Punktausbeute
in dieser Saison am ersten Brett weiter aus.
Der Undritz-Turm war wie immer starken Zeitwinden ausgesetzt
und fiel dieses Mal um. Björn konnte dem Druck gegen seine Stellung
und das Verstreichen seiner eigener Zeit nicht halten und verlor.
Vielleicht lag es einfach daran, dass an diesem Abend nichts
drin war und Björn dies auch gespürt hat.
Jörg hatte ein Remisangebot beim Stande von 0:2. Für den
Mannschaftsführer eine leichte Entscheidung Jörg aufzufordern,
er möge weiter spielen. Für Jörg war das offenbar auch die Aufforderung
zu gewinnen, denn er sackte seinen Punkt später souverän ein,
nachdem die Partie zuvor lange Zeit ausgeglichen aussah.
Großmogul Peter fand ein Gegenüber, der die Eröffnung wie
Peter spielt (meinte zumindest Peter selbst). Im Mittelspiel
allerdings hatte Peter die besser durchtrainierten Springer
und konnte mit der Kraft der beiden Springer (unter Mithilfe
anderer wichtiger Figuren) den entscheidenden Dolchstoß anbringen.
Wie auch bei Christoph hatte man bei dieser Partie am ehesten
das Gefühl, dass da noch etwas Zählbares für uns herausspringen
könnte.
Beim Stande von 3:3 spielten noch Sebastian und Stephan.
Letzterer hatte sich äußerst knapp über die Zeitkontrolle gerettet
und hatte einen freundlichen Mitspieler gefunden, der in Stephans
Zeitnot und auch wenige Züge danach mehrfach den Gewinn ausließ.
Da Sebastian auf Gewinn stand, durfte Lurup am anderen Brett
nicht Remis spielen. Zum Siegen verdonnert, bugsierte sich der
Luruper in eine für ihn immer schwierigere Stellung. Am Ende
hatte Stephan sogar die Möglichkeit zu gewinnen oder aber die
dreimalige Stellungswiederholung anzustreben. Ein kurzer Blick
auf Sebastians Brett, auf dem nach hartnäckigem Kampf K+B gegen
K übrig blieben und "Chirurg Sebastian" seinem Bauern eine Geschlechtsumwandlung
zur Dame verpassen wollte, beschloss Stephan das unter dem Strich
gerechte Remis herzustellen. (Anm.: Ein Sieg wäre mir echt peinlich
gewesen, so häufig wie ich die Partie hätte verlieren müssen!!)
Fazit: Schwein gehabt!
Gegen SW Harburg am 08. Mai müssen wir uns deutlich steigern.
Das hat zwar gegen starke Teams bislang gut funktioniert, jedoch
sollte man sich darauf nicht verlassen.
Wir sollten auch nicht alle zum 06.06.2003 schauen (SKM 2
– NTSV und HSK 13 – Diagonale 2), sondern erst einmal den nächsten
Kampf angehen, der wird schwierig genug.
(Stephan Barz, 26.04.2003)
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