Spielbericht:
Der Auftrag war nach dem 4:4 von Finkenwerder bei SKJE klar:
Wir mussten gewinnen, um Finkenwerder nach Brettpunkten hinter
uns lassen zu können. Noch besser wäre es einen Sieg mit 6,5
Brettpunkten einzufahren, um eine Woche später bei HSK 17 „nur
noch gewinnen“ zu müssen, egal in welcher Höhe, um den Aufstieg
feiern zu können
Kurios war sicherlich der Auftakt. Michael P. hatte am 5.
Brett eingesetzt und verlangte nach noch nicht einmal einer
gespielten Stunde eine zweite Dame, die an den anderen Brettern
immer noch auf denselbigen war. Sein Gegner erfand eine Neuerung
im Französischen, die allerdings nicht empfehlenswert ist (1.e4
e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Sc6 5.f4 f6 6.Sf3 g5?). Michaels f-Bauer
ging im 15. Zug auf g8 und mutierte zur Dame, das (Zwei Damen-)
Matt folgte drei Züge später.
Fischbeks jugendliche Mannschaft hatte bei den sommerlichen
Temperaturen so gar keine Lust zu spielen. Das es aber zu einer
schnellen 2:0 Führung kam, war Lutz Eröffnungstheorie zu verdanken.
Der Springer-Einschlag auf f2, der den König vom Schutz der
eigenen Dame ablenkt, ist zwar sicherlich auch in Fischbek bekannt,
wird aber immer wieder gerne auf den Brettern der Schachwelt
gezaubert.
Dieter kam dann mit einem Remis in Ziel, das nach 19 Zügen
sehr früh geschlossen wurde, aber auch auf das solide Spiel
Dieters Gegner zurückzuführen ist. Zwar fand Dieter eine hübsche
Wendung in der Eröffnung, um einen Zentrumsbauern gegen einen
Randbauern quasi zu tauschen, nach dem Damentausch einigten
sich jedoch beide auf Remis ohne sich dieses Endspiel anschauen
zu wollen.
Gerhard ließ die Bauern am Damenflügel aufmarschieren. Sein
Gegner übersah eine schöne Kombination um den Bauern auf e3
zu gewinnen, verlor stattdessen eine Qualität und führte Gerhard
zu einer dankbaren Mattstellung.
Schnell stand es also 3,5:0,5 und die verbleibenden Partien
verhießen ebenfalls nichts Gutes für den Gast aus Fischbek.
Claus konnte dann auch mit forciertem Angriff den Punkt zum
4,5 landen und zeigte sich mit der Partie auch zufrieden.
Uwes Gegner stellte bereits in der Eröffnung einen Bauern
ein und im Mittelspiel auch noch einen zweiten. Nach dem Damentausch
(für Michael viel zu spät!) gab es zwar noch eine Chance zum
Konter, die aber Uwes Gegner ungenutzt ließ. Schließlich nahm
Uwe noch vorübergehend den dritten Bauern und schließlich in
einem Läuferendspiel auch den ganzen Punkt mit.
Auch ich konnte endlich einmal wieder einen ganzen Punkt
mitnehmen. Nach einer spannenden Partie fand ich am Ende die
einzig richtige Fortsetzung (im Gegensatz zu der Partie beim
NTSV) und gewann.
Nachdem fast alle frühzeitig fertig waren (die angereisten
Fans waren erstaunt darüber, dass der Kampf bereits entscheiden
war, als diese eintrafen und nur noch – wenn überhaupt – drei
Partien liefen), kämpfte Bodo noch. In einer verwickelten Partie
gelang es Bodos Gegner spät einen Bauern zu gewinnen und seine
Figuren aktiver zu stellen. Nach der Drohung einer Bauernumwandlung
gab Bodo eine Leichtfigur und erst etwa zwanzig Züge später
die Partie auf.
Das 6,5:1,5 war wichtig, denn gegen HSK 17 reichte nun ein
4,5 Sieg, um als Gruppenzweiter in die Bezirksliga aufzusteigen.
(Stephan Barz – 02.06.2005)
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