Auftaktniederlage in Horn
Die erste Runde führte uns zu den Schachfreunden,
und die Tatsache, dass Tobias wegen einer Turnierteilnahme in
Berlin nicht zur Verfügung stand, erleichterte unsere ohnehin
nicht einfache Aufgabe keineswegs. Jeronimo konnte dafür Sebastian
K. und Matthias verpflichten.
Die Gastgeber traten hingegen mit dem Stamm-Achter an, und
ein Blick auf die DWZ verriet eine Erwartung von 5,57:2,43 zugunsten
des Oberliga-Absteigers. Tatsächlich gelang es uns, die Erwartung
um 0,07 Punkte zu überbieten, die Entwicklungen an den einzelnen
Brettern boten aber durchaus Überraschungen.
Wohl kaum jemand hätte noch auf Matthias gewettet, als sein
König nach 9 Zügen in der Mitte festgehalten wurde, zumal in
dieser Partie die DWZ-Prognose ohnehin nichts Gutes verhieß.
Aber sein Gegner verpasste zahlreiche Chancen auf den ganzen
Punkt und ließ am Ende gar im 38.Zug die Zeit ablaufen – inzwischen
stand Matthias aber auch schon auf Gewinn.
Und auch zwei der drei Remisen hätte man zwischenzeitlich
nicht unbedingt erwartet. Jan Hendrik stand auf Verlust, konnte
seinen Gegner aber noch anmeiern, und auch Sebastian stand ziemlich
kritisch.
Weniger überraschend war hingegen mein Remis, bei dem das
Gleichgewicht nie gestört war – böse Zungen mögen gar behaupten,
die größte Leistung der beiden Spieler habe darin bestanden,
während der 3½ Stunden nicht vor Langeweile eingeschlafen zu
sein.
Zum Ausgleich vergaben wir in den Verlustpartien unsererseits
Chancen. Jens ließ uns im Mehrbesitz von Qualität und Bauer
trotz gewisser (aber objektiv kaum ausreichender) gegnerischer
Kompensation auf einen Punkt hoffen, ein Doppelfragezeichenzug
klärte die Lage allerdings zugunsten seines Gegners. Auch Jeronimo
hatte seine Chancen, fiel aber letzten Endes einer suboptimalen
Bedenkzeitverteilung zum Opfer.
Bei Rainer hielt sich die Stellung lange in der Waage, bis
er eine ewige Fesselung erlaubte – ein Hilfsmatt verkürzte das
Leiden.
Und nach meiner Einschätzung wäre auch in Michaels Partie
mehr als eine Null möglich gewesen.
Somit stand am Ende eine Niederlage zu Buche, aber zumindest
kein Debakel, so dass die Hoffnung, dass wir gegen die Mitkonkurrenten
im Abstiegskampf die nötigen Punkte holen werden, seine Berechtigung
hat – besonders, wenn Tobias dann wieder dabei ist und seine
starke Form bestätigen kann.
Holger Hebbinghaus (20.10.2009)
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