Landesliga 2013/2014

SK Marmstorf - Union Eimsbüttel 3:5


Spielbericht:

HR: Wieder mal ein total subjektiv zusammengedisster Bericht vom Schiri

Relativ schnell hatte Jan Hendrik an 3 seinen Nimzo mißhandelt. Gerade für den schwarzfeldrigen Läufer darf man keine Diagonalen öffnen. Die Figuren standen zu verstreut oder unentwickelt, und schon nach dem zweiten Hebel blieb von Müll-er nur Müll.

Erschreckt, daß er nicht als erster fertig war, machte Holger an 2 remis. Hätte er geahnt, daß es heute um jeden Punkt geht, hätte er wohl weitergespielt, denn totremis war es eher nicht.

Sehr interessant sah es bei M. Peschke an 6 aus. Nach langem Grübeln bot er ein interessantes Qualleopfer an, nach langem Grübeln lehnte der Gegner ab (für beide Entscheidungen hätte HR 2 Sekunden gebraucht).
Das führte zu aktivem Spiel, aber auch einem Isolani, denn Weiß auch schnell schlachtete, aber diesmal eine halbe Qualle anbot. Auch diese wollte der Gegner nicht haben, und plötzlich stand der König von Matthias extrem zugig. Diesmal knallte der Gegner ihm eine Qualle rein, die man nicht ablehnen konnte, und nach 3 Zügen war es vorbei.

An Brett 4 wurde ebenfalls gemüllt. Irgendwie sah es aus, als ob Tobias sehr freiwillig erst seinen Mehrbauern, dann seinen Nichtmehrbauern und dann auch noch eine Figur eindaddelte. Und am Ende die Zeit, aber das war dann eh egal.

Damit stand es nach der Hälfte des Kampfes schon hoffnungslos 0.5:3.5..., allerdings hätte mit etwas Glück daraus locker ein 4.5:3.5 werden können.
An Brett 8 quälte sich Undritz ebenfalls mit einem Isolani und dahinter geparkter Läuferleiche, aber diese wurde nach ein paar Unvorsichtigkeiten des Gegners höchst lebendig. In Zeitnot versiebte er die unverhoffte Chance aber gründlich zum Verlust. Damit war der Kampf gelaufen.

In der Zwischenzeit stand Jero an 2 mal wieder mental wesentlich schlechter als de facto. Gegenholger hatte aber nicht genug Zug zum Tor, so daß Jero ihm jede Menge Verkorkspringer in den Weg werfen konnte und ein recht ansehnliches Endspiel bekam. Wie immer galt, daß wer sich in Zeitnot begibt, darin umkommt, und Jero bewies saubere Technik.

Diekmann an 7 hingegen kam mit einem (eher nutzlosen) Mehrbauern aus der Eröffnung, wehrte den Druck geschickt ab, klaute bald darauf noch einen zweiten, weil der Gegner das Turmendspiel gänzlich uninspiriert spielte...aber dann ging wieder das Zeitnotdrama los und er wickelte ausgerechnet in das nervige a+c-Endspiel ab, was ja eigentlich remis ist. Weiteren Streß ersparte ihm der Gegner, indem er sich selber austrickste.

Das Damenendspiel mit Mehrbauern (den Turm zu tauschen, war wohl keine so gloriose Idee) von Ramme an 5 hätte man vermutlich noch bis Ostern weiterspielen können. Gottseidank (aus Sicht des Schiri) rannte er dann doch in ein unabwendbares Dauerschach, und alle konnten nach Hause, die einen froh, die anderen weniger.

HH: Und wie üblich folgt der Nachweis, dass Hauke von Schach fast gar keine Ahnung hat (wenn man mal davon absieht, dass er von Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel für sein Alter viel zu viel versteht) und lieber in der Bezirksliga spielen sollte:-)

Förster, Andreas (2166) – Müller, Jan Hendrik (2157)
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.3), 23.02.2014

Ich würde ja behaupten, dass man gegen das Leningrader System besser das Bauernopfer 6...b5 anbringen sollte, aber wahrscheinlich zeigt das nur, dass ich schon zu oft gegen Matthias B. gespielt habe:-). Natürlich spricht nichts gegen die Hauptvariante 6...Lxc3+ 7.bxc3 d6, der Fehler liegt an späterer Stelle...

...denn hier wäre die schwarze Stellung nach 19...a6 mit der Idee 20...b5 völlig ok. Das pseudoaktive 19...Sh3? wäre nach 20.Lh4 am besten reumütig zurückgenommen worden, 20...Tg2? 21.f4! verkraftete die schwarze Position nicht mehr, es folgte noch 21...Kc7 22.Txh3 Txe2 23.Dxe2 Lxh3 24.Df3 Lg4 25.Dxg4 1:0

Franke, Lutz (2156) – Hebbinghaus, Holger (2274)
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.1), 23.02.2014

Wenn ich eine Idee gehabt hätte, die dies gerechtfertigt hätte, dann hätte ich gern weitergespielt (der Wettkampf sah schon nicht so gut aus), aber meine Stellungseinschätzung deckte sich nicht mit Haukes. Nach Turmtausch hat Schwarz keine Gewinnchancen, und den Turm zurückzuziehen, um nach Tc3 nebst Tb3 die b-Linie aufzugeben, taugt nur für ein Spiel auf Verlust. 1/2-1/2

Müller, Tobias (2129) – Voigt, Gerrit (2186)
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.4), 23.02.2014

Bei Tobias war der Mehrbauer ohnehin nicht das entscheidende Kriterium, die Chancen auf Vorteil hatte er früher, wo 19.Kh2 mit Räumung der g-Linie sehr logisch aussieht. Nach der Partiefortsetzung 19.Sd4 Tf6 wäre wohl immer noch 20.Kh1 die beste Wahl gewesen, während Weiß nach 20.Sxe6 Sxe6 21.dxe4 fxe4 22.Kh1 Dg3 23.Dxh5 Sg7 24.Dg5 Tg6 25.Dxg3 Txg3 26.Tbe1 d5 zwar den erwähnten Mehrbauern hat, aber angesichts der Idee ...Sf5 nicht klar ist, wie man ihn jemals nutzbringend einsetzen soll.

Ob man deswegen gleich zur Radikalkur 27.f5 greifen muss, mag durchaus kritisch hinterfragt werden, auf jeden Fall war nach 27...Tf8 28.cxd5 cxd5 29.Td1 Sxf5 30.Txd5 Sxe3 31.Txf8+ Kxf8 32.Td2 Sxg2

33.Kh2?? Se3 keine gute Wahl und wäre besser durch 33.Tf2+ Ke7 34.Kh2 ersetzt worden.

 

Peschke, Matthias (2009) – Adloff, Ralf (2077)
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.6), 23.02.2014

Matthias´ Qualitätsopfer war genau genommen nur ein Scheinopfer, denn wenn Schwarz nach 14...exd4 15.Sxd4 zugreift, dann muss er nach 15...Lxf1 16.Sxc6 Dc8 17.Sxe7+ Txe7 18.Dxf1 entweder noch den d6 hergeben oder (nach e5) die Qualität zurückgeben. Es folgte stattdessen 15...Dc7 16.cxd6 Lxd6 17.Te1 Lb4 18.Dc2 Tac8 19.e5 Sd5 20.Sxd5 cxd5

Aus praktischer Sicht wäre 21.Dxc7 Txc7 22.Ted1 mit Minimalvorteil angebracht, es folgte hingegen 21.Tec1 Lc3 Mit Rechnerunterstützung findet man heraus, dass nach 22.Df2 sowohl 22...Lxa1 23.Txc7 Txc7 24.Lxd5 Lxd4 25.Lxd4 Tc1+ 26.Kh2 Tec8 27.Lb3 als auch 22... Sxe5 23.fxe5 Dxe5 24.Txc3 Txc3 25.Ld2 Dxg3 26.Lxc3 Dxc3 27.Tb1 begünstigt, während nach der Partiefortsetzung 22.Lxd5 Sxe5 Schwarz bereits auf Gewinn steht, da auf einmal alle Figuren richtig postiert sind.

Es folgte noch 23.Se2 Sf3+ 24.Kf2 Txe3 25.Kxe3 Dc5+ 26.Kxf3 Dxd5+ 27.Kf2 Ld4+ 0:1

 

Undritz, Björn (1920) – Jarnuczak, Detlev
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.8), 23.02.2014

„Katze“ Undritz hätte nach 34...c5 noch ein harter Kampf um Remis bevorgestanden, nach 34...Te8 übernahm er hingegen selbst die lange Diagonale Nach 35.g5 Ld8 36.d5+ f6

hätte er mit 37.Df3 einfach den f4 decken sollen, um abhängig von der schwarzen Reaktion entweder die d-Linie zu öffnen oder den d-Bauer vorrücken zu lassen – danach hätte Schwarz es sehr schwer gehabt. Stattdessen folgte 37.gxf6+ Lxf6 38.Lxf6+ Kxf6 39.Dg5+ Kg7

und anschließend im 40. Zug der Verlustzug 40.Tg2? Th8+ 41.Kg3 Db3+ 42.Kf2 Dxb2+ 0:1 Stattdessen hätte sowohl 40.dxc6 (mit der Idee 40...Th8+ 41.Kg3 Db3+ 42.Kg2 Dh3+ 43.Kf2 Dh2+ 44.Ke3 Th3+ 45.Ke4 Dxd2 46.De7+ nebst Dauerschach) als auch 40.f5 Remis gehalten; nach Letzterem hätte Schwarz im 40.Zug erkennen müssen, dass er mit 40... Te2+ ins Remis abwickeln sollte, während die auf den ersten Blick verlockende Schachserie 40...Th8+ 41.Kg3 Db3+ 42.Kf4 Dc4+ 43.Ke5 Te8+ 44.Kd6 nur den weißen König in Sicherheit bringt, während der schwarze König völlig schutzlos ist.

Hawellek, Jeronimo (2347) – Henrich, Holger (2260)
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.2), 23.02.2014

Jeronimos Turmendspiel wäre nach 49...Ke6 50.f5+ Ke7 glatt remis gewesen, während nach 49...Kg6 50.Td5 h5 51.Td6+ Kf7 52.Kf5 Te2 53.g6+ Ke7 54. Ta6 Ta2 55.Txa5 h4 56.Ta7+ Kf8 57.Ta8+ Ke7 58.Tg8 zwei alles entscheidende verbundene Freibauern auf dem Brett auftauchen.


 

Kirschneck, Erich (2121) – Diekmann, Jens (2051)
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.7), 23.02.2014

So nutzlos scheint mir Jens´ Mehrbauer gar nicht zu sein. Klar, für die Freibauernbildung taugt er nichts, aber er lässt sich hervorragend zum Raumgewinn verwenden.

30 Züge später hatte Jens die folgende Gewinnstellung erreicht, die nach 52...Kd4 keine größeren technischen Probleme mehr stellen sollte, während nach 52...Te3 53.Tf8 Txf3 54.Txf5+ Kb6 sich bereits das berüchtigte Endspiel Turm,a+c-Bauer gegen Turm abzeichnete. Immerhin hätte er es nach 55.a4 Tf2+ 56.Kd3 mit 56...f3 57.Ke3 Ta2 58.Kxf3 Txa4 unter besseren Umständen als in der Partie erhalten können, wo nach 56...Tb2 57.Txf4 Tb4 58.Tf8 Txa4 der weiße König nah genug dran ist, um Remis zu halten. Allerdings sollte sich die Stellungsbewertung noch fünfmal ändern ...59.Kc3 Th4 60.Tf5 Tb4 61.Th5 Tb5

Hier hält 62.Th4 oder 62.Th1 remis, während nach 62.Th8 a4 63.Th4 63...a3 gewinnt. (Zu den Einzelheiten befrage man bitte den Endspielexperten seines Vertrauens.) Nach 63...Tb3+ ist es hingegen wieder remis. 64.Kc2 Kb5 65.Tg4 c5 66.Tg8 Th3 67.Kb2 Tb3+ 68.Kc2 Kb4

Für die Statistik: 69.Ta8 verliert (nur 69.Tb8+ hält remis), und nach 69...Ta3 70.Kb2 gibt 70...Th3 den halben Punkt wieder zurück (es gewinnt nur 70...Tb3+, um erst nach 70.Kc2 den Turm zum Königsflügel zu schicken; um den Umfang des Berichtes nicht ausufern zu lassen, bitte ich alle Interessierten, die Endspieldatenbank zu befragen – das ist alles andere als trivial). 71.Tb8+ Kc4 72.Tg8 Th2+ 73.Ka3 Tc2 74.Tg4+ Kb5

Und Weiß begeht den letzten Fehler. Zur Frage, warum 75.Tg2, 75. Tg1 und 75. Tg5 im Gegensatz zu allen anderen vernünftigen Zügen nicht remis halten, verweise ich wieder auf Nalimov, dass allerdings 75.Txa4?? an 75...Ta2+ scheitert, sollte man durchaus sehen.

 

Winter, Markus (1973) – Rammé, Christoph (2132)
HMM 2014 Landesliga Hamburg (7.5), 23.02.2014

Zumindest aus praktischer Sicht wäre es in der Tat vorzuziehen, anstelle von 34...Tc1 mit 34...Dg5+ 35.Kf1 (35.Kh2 scheitert an 35...Dd2 36.Tf1 Df4+ 37.Kg1 Tc3 38.Dd7 Tc5; 35.Kh1 an 35...Tc3) 35...Tc3 36.Dxe4 Txh3 darauf zu setzen, dass die weiße Königsstellung zugiger ist als die schwarze, aber ob das objektiv zum Gewinn reicht?

Eine kleine Randnotiz: Dieses später entstandene Endspiel wäre auch ohne den weißen a-Bauern Remis.

(Hauke Reddmann (HR) und Holger Hebbinghaus (HH), 26.02.2014)


 

Ergebnis:

  

SK Marmstorf

3-5

SK Union Eimsbüttel 

1

1

Hebbinghaus,Holger

2256

½:½

Franke,Lutz

2159

1

2

2

Hawellek,Jeronimo Dr.

2337

1:0

Henrich,Holger

2245

2

3

3

Müller,Jan Hendrik

2166

0:1

Foerster,Andreas

2173

3

4

4

Müller,Tobias

2116

0:1

Voigt,Gerrit

2200

4

5

5

Rammé,Christoph

2143

½:½

Winter,Markus

1984

5

6

6

Peschke,Matthias

2021

0:1

Adloff,Ralf

2081

6

7

7

Diekmann,Jens

2056

1:0

Kirschneck,Erich Dr.

2101

7

8

14

Undritz,Björn

1920

0:1

Jarnuczak,Detlev

ohne

8



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