Oberliga Nord Staffel Nord 2017/2018

SF Schwerin - SK Marmstorf 6:2

Sonntag, den 10.12.2017
Spielort: Vereinslokal SF Schwerin, Lübecker Straße 57, 19053 Schwerin


Keine Punkte, keine Bratkartoffeln

In der vierten Runde verschlug es uns mal wieder nach Schwerin und damit zu einem der Favoriten um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Die Vorfreude war bereits seit geraumer Zeit groß, stand doch ein abschließendes Abendessen in der legendären Bratkartoffel in Aussicht, in der wir einst auf unseren ersten Oberliga-Klassenerhalt angestoßen hatten.

Unsere Gegner traten nahezu in Bestbesetzung an. Sogar ihren isländischen Großmeister hatten sie gegen uns aufgefahren, sodass wir versuchen mussten, aus unserer Außenseiterrolle das Beste herauszuholen.

Die schnellste Partie gab es diesmal bei Jan Hendrik zu bewundern, nach etwa 2 Stunden einigte man sich auf ein Remis. Allerdings hatte Jan Hendrik dabei auch schon eine Stunde mehr verbraucht als der Gegner und die Stellung gab auch nicht mehr viel her, insofern konnte man mit dem Remis zufrieden sein – 0,5:0,5.

Tobias sah sich einer vorbereiteten Neuerung seines Gegners gegenüber und hatte gegen den holländischen IM in der Folge einen schweren Stand. Irgendwie gelang es nicht mehr, die Figuren auf vernünftige Felder zu entwickeln und alle Schwächen unter Kontrolle zu behalten. Letztlich 0,5:1,5.

Matthias führte ein kompliziertes Mittelspiel mit ungleichfarbigen Läufern herbei, in der der gegnerische Läufer allerdings den aktiveren Eindruck machte und auch die eher ungünstige Verteilung der Bauernschwächen dazu führte, dass der Gegner seinen Vorteil immer weiter verdichten konnte. Fragen wirft Matzes Aufgabe in der Schlussstellung auf, in der er zwar gerade einen Turm eingebüßt hatte, allerdings hätte Dauerschach geben können (zumindest wenn die übermittelte Notation korrekt ist). Damit 0,5:2,5.

Von Michaels Partie habe ich leider wenig mitbekommen und auch die bisher übermittelte Notation liefert wenig Aufschluss. Am Ende kam es zu einem Remis, damit 1:3.

Trotzdem gab es zu diesem Zeitpunkt durchaus noch berechtigte Hoffnungen auf Zählbares. Jens und Jeronimo hatten jeweils einen Bauern mehr, Holger leistete wacker Widerstand gegen den GM und in meiner Stellung erschienen alle Ergebnisse noch möglich. Dann allerdings kippten die Partien nach und nach zu unseren Ungunsten.

Jens wählte den falschen Plan im Turmendspiel, gab damit erst seinen Vorteil aus der Hand und verlor am Ende sogar noch, damit 1:4.

Jeronimos Stellung wurde vor der Zeitkontrolle noch einmal komplizierter als gewollt. Schließlich musste er ins Remis einwilligen, damit 1,5:4,5.

Holger hatte lange Zeit eine schlechtere Stellung verteidigt. Kurz vor Schluss verpasste er wohl noch eine verborgene Remis-Chance; letztlich dann 1,5:5,5.

In meiner eigenen Partie hatte ich nach einigen Abenteuern vor der Zeitkontrolle den falschen Plan verfolgt und musste nach dem 40. Zug ein Endspiel verwalten, das aufgrund meines abgeschnittenen Königs wohl verloren war. Allerdings konnte ich wenigstens noch für etwas Verwirrung sorgen, und so kam es am Ende zu einem Endspiel K+T gegen K+D, das mein praktisch nur noch auf Inkrement spielender Gegner nicht gewinnen konnte. Somit Remis nach 119 (!) Zügen und insgesamt 2:6 nach siebenstündigem Kampf.

Auch wenn das Ergebnis es nicht erahnen lässt – da war phasenweise mehr drin. Schade! Nicht minder beklagenswert war dann der Ruhetag unseres Lieblingslokals, sodass wir uns statt Bratkartoffeln und Spiegelei mit Frittiertem an der Autobahn begnügen mussten.

Mit diesem Ergebnis überwintern wir auf dem sechsten Platz, sodass im neuen Jahr weiterhin alles möglich erscheint. (CR/17.12.)



Ergebnis:

  Schachfreunde Schwerin 6-2 SK Mamstorf
1 1 Danielsen, Henrik 2495 1:0 Hebbinghaus,Holger 2259 1
2 3 Schulz, Karsten 2281 ½:½ Hawellek,Jeronimo,Dr. 2301 2
3 4 de Jong, Migchiel 2346 1:0 Müller,Tobias 2148 3
4 6 Reichmann, Hendrik 2336 ½:½ Rammé,Christoph 2164 4
5 7 Rittemann, Steffen 2160 ½:½ Müller,Jan Hendrik 2109 5
6 8 Grahl, Arvid 2199 ½:½ Hohlbein, Michael 2085 6
7 10 Heinsohn, Wilfried 2167 1:0 Diekmann,Jens 2058 7
8 16 Weyrich, Morten 2272 1:0 Peschke, Matthias 1960 10


Die veröffentlichten Partien beim Schachbund sind fehlerhaft.

Jagdszenen (aus RS 230)

Schulz, Karsten (2281) - Hawellek, Jeronimo (2301)

Jeronimo hatte einen Bauern gewonnen. Das Motiv einer Fesselung durch einen Doppelturm war mehrere Züge auf dem Brett.

Jeronimo

Nach 38...Txe1 konnte Weiß das Endspiel Remis halten. 50. /½–½
Der Rechner findet 38...Tg5+!–+. Schwarz gewinnt einen Bauern 39.Kf3 Txg2! 40.Txe4 Txd2 41.Txe7 Txb2 und hat zwei Bauern mehr im Turmendspiel.

Reichmann, Hendrik (2336) - Ramme, Christoph (2164)

Christoph

Für den naheliegenden Zug 72.Txd2+!! gibt es ein Doppelrufezeichen. Weiß wickelt in eine Endspiel Dame gegen Turm ab. Der informierte Leser kennt das glückliche Endergebnis für Christoph.

Weyrich, Morten (2272) - Peschke, Matthias (1960)
GER - chT OL Nord N 1718 Hamburg (4.8), 10.12.2017

42. ...Db3 43.Ld5 Dxg3
Matthias

Nach 44.Lxg8? 1–0 dachte Matthias, dass er den Turm eingestellt hatte. Tatsächlich hatte er ein Dauerschach auf dem Brett. [43...Dxg3 44.Lxg8 Dxh3+ 45.Kg1 Dg4+ Nun geht Dg2 nicht, weil der Turm hängt. 46.Kf1 (46.Dg2 Dxd1+; 46.Kh1 Df3+) 46...Df3+
Die richtige Fortsetzung wäre 44.Dg2!+– Dxg2+ 45.Lxg2 gewesen.


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