Kreisliga B 2020

Hamburger SK XIX - SK Marmstorf III 4½:3½

Donnerstag, den 09.01.2020
Spielort:  HSK-Schachzentrum, Schellingstr. 41, 22089 Hamburg


Knapp verloren bringt auch keine Mannschaftspunkte

Eigentlich hatte ich nach 1¼  Stunden gedacht, dass es beim HSK eine klare und schnelle Sache für die Gastgeber werden würde, denn wir lagen zu diesem Zeitpunkt schon mit 0,5:2,5 hinten und die laufenden Partien versprachen zu diesem Zeitpunkt nirgends einen ganzen Brettpunkt für uns.

Sicherlich sehr unglücklich war die Tatsache, dass wir nur zu siebt antraten. Eigentlich dürfte man das angesichts unserer reichhaltigen Ersatzbank nicht erwarten, aber kurzfristige Ausfälle sind eben nicht mehr zu kompensieren.

Nach einer Stunde stand es bereits 0:2, denn Rolf, der auch schon kurzfristig eingesprungen war, musste sich einem übermächtigem Gegner bereits in der Eröffnung beugen. Zu groß waren die Lücken am Königsflügel geworden, so dass es ein fast schon zu schnelles Ende nahm. Auch wenn das Ergebnis nicht passt, so danke ich Rolf für seinen spontanen Einsatz!

Ich selbst verlor erstmals seit 2015 nicht meine erste Partie bei der HMM. Natürlich hätte ich gerne auf Gewinn gespielt, aber die Weichen dafür hätte ich schon im 7. Zug durch einen aggressiveren Zug stellen müssen. Da ich das verpasste mischten wir ein wenig Beton an und so kam recht frühzeitig die Punkteteilung zustande.

Kolja, der gesundheitlich ziemlich angeschlagen am Brett saß, steuerte den nächsten halben Punkt bei. Diese Partie war deutlich offener als meine, aber einen Gewinnweg für Kolja zu finden, gelang uns auch nicht in der Analyse.

Danach geschah eine Weile viel auf den Brettern, aber Ergebnisse ließen auf sich warten. Nicht ganz verstanden habe ich Bodos Partie. Meines Erachtens waren die Angriffsbemühungen seines Gegners zum Scheitern verurteilt. Ich meine einen Figurengewinn für Bodo gesehen zu haben, aber in einer sich zu verteidigenden Stellung gewinnträchtige Züge zu finden, ist ja meist nicht leicht. Es wurde dann unübersichtlich Material getauscht, was nach klassischer Zählweise (T+T+L gegen D+L) auch noch nach Ausgleich aussah, wenn Bodos Gegner eben nicht so unangenehme Drohungen gehabt hätte. Statt einer erhofften Gewinnpartie endete dies aus unserer Sicht in einer Verlustpartie. Schade.

Beim Stande von mittlerweile 1:4 gab es nicht mehr viel Hoffnung. Michael hatte in seiner Partie nicht nur einen ebenbürtigen Gegner, sondern auch stets das Gleichgewicht in der Stellung halten können. Der logische Schluss war das Remis.

Uwe stand – man würde gerne sagen – attraktiv. Zwischenzeitlich stand jedoch das Brett in Flammen und es war mir nicht klar, wie das ausgehen würde. Der Mimik der beiden Spieler folgend war es den beiden wohl auch noch nicht klar. Der Materialvorteil lag anfangs jedenfalls bei Uwe mit ein bis zwei Bauern. Nach wildem Umhergeziehe der Läufer und Türme blieb am späten Abend eine Qualität gegen einen weit vorgerückten Freibauern als Ergebnis. Uwe entschied sich für die offensive Verteidigung und konnte am Ende Matt setzen. Hübsch gespielt.

Markus hatte die ganze Zeit eben diese wenige und auch einen Bauern eben weniger. Sein Gegenüber unternahm aber zu wenig oder zu zaghafte Gewinnversuche. Insbesondere gegen Ende waren stärkere Züge möglich, aber unerwartet verlor nicht Markus (noch mit zwei Sekunden auf der Uhr nach Erledigung des 40. Zuges), sondern sein Gegner die Partie auf Zeit. Es folgte noch eine Diskussion zur Regelkunde, weil ich (als Mannschaftsführer und damit Schiedsrichter) auf die Zeitüberschreitung aufmerksam gemacht hatte. Markus Gegner (auch Mannschaftsführer) meinte, ich sei dazu nicht berechtigt und begehrte einen Nachweis für mein (ordnungsgemäßes) Handeln. Wir blättern in der FIDE-Regel zu Artikel 6.8 und Uwe bemühte noch die Beispielsammlung. Als dies dann auch noch von einem (am Mannschaftskampf nicht beteiligten) HSKler bestätigt wurde, konnte die Sache als erledigt abgeschlossen werden.

Tja, das war knapp und zu acht wäre sicherlich mehr drin gewesen. Aber ein bisschen Glück sorgte am Ende auch für die Ergebniskosmetik, so dass der HSK sicherlich verdient gewonnen hat – Glückwunsch! 

Stephan Barz, 10.01.2020


 

Ergebnis:

  Hamburger SK XIX 4½-3½ SK Marmstorf III
1 181 Maisuradze, Daviti 1827 -  5 +- Peschke, Andres 1815-17 22
2 182 Meibauer, Armin 1784 - 29 ½:½ Barz, Stephan 1715-70 23
3 183 Wolf, Christian 1632 - 15 ½:½ Redlich, Kolja 1639-23 25
4 184 Kowalski, Ben Wito 1631 - 70 0:1 Grove, Uwe  1604-68 26
5 185 Kurch, Sebastian 1595 - 42 0:1 Eschweiler, Markus 1562-76 27
6 186 Schönherr, Michael 1594 - 22 1:0 Müller, Bodo 1415-57 29
7 187 Tegethoff, Christian 1481 - 22 ½:½ Peschke, Michael 1482-24 35
8 188 Grotrian, Peter  1539 - 34 1:0 Meyer, Rolf 1100-3 37

 


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