Spielbericht - Die Dritte gewinnt unerwartet deutlich
mit 7:1 bei SKJE5: Nun kommt alles auf die Schachelschweine
an ....
Einen unerwartet hoher Sieg gelang der dritten Mannschaft
in ihrem letzten Spiel in dieser Saison. Die fünfte Mannschaft
von SKJE wurde mit 7:1 besiegt! Unseren beiden stärksten
Spieler (Sebastian und Jörg) waren wieder an Bord (bzw.
mit von der Partie). So konnten wir in der nominell stärksten
Besetzung antreten. Besonders bemerkenswert scheint mir
dabei, dass sich in 4 der acht Partien die Erfahrung (der
sogenannten Alten) gegenüber der Jugend durchgesetzt hat.
Jugendliche Unbekümmertheit reicht eben manchmal nicht ...
.
Doch jetzt schnell zu den einzelnen Partien:
Wirklich kurzen Prozess machten beide Peschkes mit ihrem
jeweiligen Gegner bzw. Gegnerin. Michael hatte nach kurzer
Zeit schon einen Mehrbauern auf dem Konto. Dieses war allerdings
nur Nebensache, denn seine Stellung war zu diesem Zeitpunkt
schon überragend. Besser entwickelt war er schon mit der
Dame in die gegnerische Stellung eingedrungen, hatte die
klar aktivere Stellung und seiner Gegnerin zu allem Überfluss
auch noch die Rochade versaut. Das Ende war dann nur noch
eine (sehr kurze) Frage der Zeit, und nach etwas mehr als
1,5 Stunden führten wir schon mit 1:0. Wieder mal eine starke
Leistung gegen eine nicht zu unterschätzende Gegnerin.
Etwa zur selben Zeit musste der Gegner von Susanne ihre
Überlegenheit anerkennen und die Partie verloren geben.
Zuvor hatte man sich sehr schnell (zumindest was den Zeitverbrauch
von Susanne anging) von je einem Bauern und zwei Leichtfiguren
getrennt (ist dann ja auch alles viel übersichtlicher?!).
Als dann die Linien anschließend offen waren, setzte Susanne
zum planmäßigen Sturm auf die gegnerische Königsstellung
an. Mit Dame, Turm und einem Springer wurde es dem König
in der Ecke ziemlich eng, so eng, dass schließlich nichts
mehr ging. Super, damit lagen wir bereits nach relativ kurzer
Zeit mit 2:0 in Front!!
Als nächster konnte sich Jörg über einen erneuten Sieg
freuen. Als Schwarzer konnte er diesmal nicht die starke
Eröffnungskeule 1. b4!! herausholen (wie wär's denn mal
mit 1. ... – b5 ? Naja, ich gebe zu, der geht nicht auf
alle ersten Züge von Weiß, aber auf einige ...). Caro-Cann
beherrscht Jörg aber mindestens ebenso gut. Aus einer eröffnungstypischen,
optisch etwas bedrängt wirkenden Stellung heraus, schaffte
es Jörg, seinem jungen Gegner ein paar Bauern zu klauen
(nach mächtigem Druck im Zentrum) und schließlich auch noch
einen weiteren Punkt nach Marmstorf zu entführen. Schach
ist irgendwie ein kriminelles Spiel?! Jörg hat damit in
dieser Saison (immerhin seiner ersten für Marmstorf) eine
weiße Weste behalten und musste lediglich einmal seinem
Gegner zu einer Punkteteilung gratulieren. Eine grandiose
Bilanz für unseren Newcomer, dem Tiefstapler vom Dienst.
In der nächsten Saison auf ein Neues !!!
Den 4:0-Zwischenstand stellte Heinz an Brett 4 her. Trotz
einer gehörigen Portion Respekt vor seinem jugendlichen
Gegner (O-Ton Heinz: "Man spielt der stark ...."), setzte
er sich am Ende deutlich durch. Sein Gegner drehte mächtig
auf, warf einen Bauern ins Rennen und rannte dafür am Königsflügel
in geschlossener Formation los. Das ganze schlug nicht wirklich
durch und Heinz konterte cool, indem er den gegnerischen
König erst aus seiner Deckung lockte (oder trieb, halb zog
es ihn, halb sank er hin ...), um ihn dann in der Brettmitte
matt zu setzen. Eine schöne Leistung unseres "alten Hasen",
die den Druck ganz gewaltig aus den restlichen Partien nahm!
Das vorentscheidende Zwischenergebnis von 4,5:0,5 stellte
dann der Mannschaftsführer persönlich her (habe die Ehre
...). Nach einem schnellen (Schlag-) Abtausch etlicher Figuren
fand man sich auf seinem Brett in einem absolut ausgeglichenen
Springerendspiel mit symmetrischer Bauernstellung wieder.
Meine etwas aktivere Königsstellung war vielleicht ein leichtes
Plus, der endgültige Sieg der Mannschaft aber das größere.
Mein Remisangebot wurde sofort angenommen.
Anschließend war es Wolfgang, dem wir zum Gewinn seiner
Partie gratulieren durften. Er hatte zwischenzeitlich eine
Figur mehr, aber plötzlich war der Gegner bedrohlich mit
einem Turm auf Wolfgangs Grundlinie aufgetaucht. Mit all
seiner Routine parierte Wolfgang diese (Pseudo-) Drohung.
Der Gegner hatte an diesem Abend die Spendierhosen an und
verschenkte dann noch kräftig Material an Wolfgang, was
dieser auch bereitwillig annahm. Am Ende stand der König
einer Übermacht gegenüber, die nicht mehr zu schlagen war.
Starke Leistung von Wolfgang !
Somit waren nur noch die Mitglieder des zweiten Familienclans
der dritten Mannschaft beschäftigt. Sebastian spielte wieder
mal bärenstark. Als Weißer war er mit einem Läufer in die
gegnerische Stellung eingedrungen, was dem schwarzen König
schon ein wenig Atemnot bescherte. Später kamen dann noch
Dame und Turm (über die h-Linie) dazu, was gleichbedeutend
mit Matt war. Eine wirklich überzeugende Partie von Sebastian,
der als einziger Spieler die Saison ohne Punktverlust beendete!!
Bodo mühte sich am längsten. Als Schwarzer eröffnete
er mit Französisch, stand in der Folge ein wenig beengt
aber nie auf verlorenem Posten. Die Stellung war später
dann absolut ausgeglichen, was Bodo zu der Frage veranlasste:
"Wollen wir nicht Remis machen?" (Bodo stellte diese Frage,
bevor er einen Zug ausführte! Wohl nicht ganz regelkonform
(?!), aber was soll’s, die Party war eh schon gelaufen.).
Sein Gegner willigte sofort ein, und somit war der etwas
überraschend hohe Endstand von 7:1 erreicht.
Ich denke, es war ein guter Saisonausklang, bei dem sich
alle noch mal so richtig austoben konnten. Ob es am Ende
dann doch noch zum Aufstieg gereicht hat, weiß man im Moment
noch nicht. Ist auch nicht so wichtig. Wichtiger erscheint
mir, dass sich das Team gefunden hat, ein Mannschaftsgeist
entstanden ist und alle mit Spaß und Freude bei der Sache
waren. Ich denke, dass alle drei Saisonziele locker erreicht
wurden und alle gerne in der nächsten Saison wieder für
die dritte ins Rennen gehen werden wollen. (JN, 21.05.01)
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