Landesliga 22/23

TV Fischbek - SK Marmstorf 5:3

Sonntag, den 11.12.22
Spielort:  Altentagesstätte, Neugrabener Markt 7, 21149 Hamburg


Niederlage beim Tabellenführer

Heute waren wir zum zweiten Lokalderby der Saison beim TV Fischbek zu Gast. Im Vorfeld war mir aufgefallen, dass das letzte Auswärtsspiel unserer ersten Mannschaft in Fischbek der Wettkampf 1999 war, nach dem wir mit 9:9 Mannschaftspunkten in die Bezirksliga abstiegen. Von den heutigen Teilnehmern waren auf unserer Seite immerhin Jens, Björn und ich schon damals am Start, außerdem Stephan, der heute als Zuschauer vorbeikam. In der ersten Mannschaft von Fischbek spielte dagegen keiner mehr aus jener Zeit, nur Dennis Schermer und Knud Schulenburg sind noch im Ersatz gemeldet, wurden heute aber nicht gesichtet.

 Wie in den beiden ersten Wettkämpfen konnten wir nicht in Bestbesetzung antreten. Immerhin war Matthias unverhofft dazugestoßen. Er hatte seinen Urlaub abgebrochen, weil seine Frau und die Kinder erkrankt waren und nutzte heute die Gelegenheit, für ein paar Stunden der Virenhölle zu entkommen. Vielen Dank für diesen Einsatz! Da auch bei Fischbek zwei der ersten acht Spieler fehlten, sollten wir unsere Chancen bekommen.

 Mein Gegner überraschte mich mit einem Blackmar-Diemer-Gambit (Wahrscheinlich ganz passend zum Thema dieser Woche, denn Emil Joseph Diemer hätte sicherlich große Sympathien für die Reichsbürger gehabt.), so dass es eine Weile dauerte, bis ich mal einen Blick auf die anderen Bretter warf. Während an 1-5 noch nichts entscheidendes passiert war, sah ich ab Brett 6 sehr ungewöhnliche Stellungsbilder. Matthias hatte als Schwarzer in der Birdverteidigung mit seiner Dame auf g2 geschlagen und hatte dafür einen Einschlag auf f7 zugelassen, wonach beide Könige luftig standen. Björn Gegner hatte es unter Bauernopfer geschafft, alle seine Leichtfiguren zu aktivieren, während ein weißer Läufer auf c1 eingemauert stand, bei dem nicht abzusehen war, wie dieser ins Spiel finden würde (vielleicht könnte man so eine Figur den Undritz-Läufer nennen) und Denis hatte es geschafft, den gegnerischen König in einem Königsgambit nach e3 herauszutreiben und dann mittels einer Springergabel den Turm auf a1 zu gewinnen. Als ich die Stellung das erste Mal sah, hatte Denis vorübergehend sogar einen ganzen Turm mehr, allerdings war abzusehen, dass sein Springer in der Ecke nicht lange überleben würde.

 

Die ersten beiden beendeten Partien waren dann die an Brett 1 und 8.

Kubi hatte sich in der Eröffnung etwas lang in die Stellung vertieft und da er für heute noch berufliche Verpflichtungen hatte, das frühe Remis abgesichert (endlich wieder das vertraute Gefühl, so kenne ich das von unserem Brett 1). Und Denis hatte leider nicht in ein Endspiel mit Mehrfigur abgewickelt, sondern hatte nur eine Qualität mehr (wenn ich richtig gezählt habe für einen Bauern). Das hätte man sicherlich noch lange spielen können, aber da Denis kein Weiterkommen sah, machte auch er Remis. Weiterhin aber ein Super-Einstand für ihn, der auch im dritten Mannschaftskampf ungeschlagen blieb.

 In der dritten Spielstunde gingen dann eine Reihe von Partien nahezu zeitgleich zuende. Ich steuerte eine weitere Punkteteilung hinzu. Zwar hatte ich mir gute Angriffschancen gegen einen etwas geschwächten Rochadeflügel meines Gegners ausgerechnet, doch meinem Gegner gelang es, zwei meiner für den Angriff benötigten Leichtfiguren abzutauschen. Mit dem Zug, mit dem ich Remis anbot, hatte ich meinen Vorteil, der ohnehin nicht so groß war, wie ich das während der Partie einschätzte, gänzlich verspielt. Björn musste zusehen, wie sein zugunfähiger Läufer von den gegnerischen Türmen angegriffen und auf seinem Ausgangsfeld eingesammelt wurde. Matze hatte seine Aussichten etwas pessimistisch eingeschätzt und versuchte deshalb einen Trick, der aber leider nach hinten losging und eine Figur kostete und als Friedrich, der sich eine sehr bequeme Stellung aufgebaut hatte und zwischenzeitlich mit einem Einschlag (Sxf7) sofort hätte gewinnen können, einen Läufer einstellte, war der Wettkampf beim Stand von 1,5:4,5 bereits entschieden.

 Da nützte es uns nichts, dass es in den beiden längsten Partien des Tages mittlerweile gut aussah. Christoph hatte sich lange in gedrückter Stellung verteidigt, dann aber ein gegnerisches Turmopfer widerlegt und die Partie zu seinen Gunsten entschieden. Zwar hätte es nach dem Turmopfer noch eine aussichtsreiche Fortsetzung gegeben, diese blieb aber den Streitern in beidseitiger Zeitnot verborgen und wurde erst in der Analyse entdeckt. Jens kämpfte mit einem Mehrbauern im Leichtfigurenendspiel um den zweiten Partiegewinn. Der Computer sah im Nachhinein offenbar aussichtsreiche Ansätze für dieses Unterfangen. Mir erschien hingegen, als ich einmal auf das Endspiel schaute, wahrscheinlicher, dass der Gegner, der über das Läuferpaar verfügte, die Partie würde halten können. So kam es dann auch, womit wir 3:5 verloren hatten.

 Als Fortschritt gegenüber den beiden ersten Wettkämpfen bleibt festzuhalten, dass wir diesmal vollständig antreten konnten. Wir hatten auch unsere Chancen, um den Wettkampf erfolgreich zu gestalten, hätten diese aber etwas konsequenter verwerten müssen, um gegen eine starke Mannschaft wie die der Fischbeker zumindest einen Mannschaftspunkt zu erreichen.

(JH/11.12.)

 


Ergebnis:

  TV Fischbek 5-3 SK Marmstorf
1 1 Serrer, Christoph 2251 ½:½ Kuberczyk, Christoph 2292 1
2 2 de Voogt, Jürgen 2252 ½:½ Hawellek, Dr. Jeronimo 2257 2
3 3 Kneip, Dr. Jakob 2121 0:1 Rammé, Christoph 2121 4
4 5 Rolf, Marco 2098 ½:½ Diekmann, Jens 2064 5
5 6 Schneider, Alexander 2081 1:0 König, Friedrich Theodor 1917 7
6 7 Peters, Thomas 1875 1:0 Peschke, Matthias 2025 8
7 11 Egelriede, Nikolas 1841 1:0 Undritz, Björn 1889 15
8 13 Schwarzkopf, Dr. Jörg 1835 ½:½ Bezgin, Denis 1113 17

 


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