Knapper, aber nie gefährdeter Sieg bei NTSV 3
Ich hätte als Überschrift auch wählen können: Pflicht
erfüllt. Der Blick auf die Tabelle verhieß ein Duell Neunter
gegen Dritter und die Gastgeber mussten sich gegen den drohenden
Abstieg wehren, während wir unsere Chancen auf den Aufstieg
wahren wollten. Es ist hinlänglich bekannt, dass der
„Kampf um's Überleben“ meist mehr Kräfte verleiht als einen
scheinbar klar einkalkulierten Sieg einzufahren. An diesem
Abend war es aber dennoch so, dass unser Sieg zu keinem
Zeitpunkt in Gefahr war.
Michael kam ein bisschen zu spät, war aber als Erster
fertig. So schnell konnte ich gar nicht schauen, um zu sehen,
wie das passierte. Als Zweiter reihte sich Manfred in die
Liste der Sieger ein. Auch hier ging es ungewöhnlich schnell.
Markus hatte in der Eröffnung eine Dame gegen Leichtfigur
und Turm gewonnen. Und schwuppdiwupp waren wir mit 3:0 in
Führung gegangen.
Bodo hatte Pech mit der Anreise und brauchte (wie wir
alle) erst einmal Zeit, das neue Spiellokal zu finden. Möglicherweise
war dies und die stetig ansteigende Raumtemperatur der Grund
für seinen Aussetzer. In ausgeglichener Stellung stellte
er Material ein und gab auf.
Berdan hatte von diesem Material in der Eröffnung fleißig
gesammelt. Zunächst drei Bauern und dann auch noch Figuren.
Er sah sich jedoch einem ungestümen Angriff ausgesetzt (das
erinnerte mich ein bisschen an die Partie von Gerhard bei
SKJE), behielt aber die Ruhe und spielte in seinem ersten
Mannschaftskampf im Erwachsenenbereich recht souverän die
Partie zum Gewinn zu Ende.
Berdan, das war eine richtig gute Premiere!
Entspannt des Spielstandes, meiner Stellung und des Niendorfer
Maskottchens (Niendorfs Brett 3 ist auf den Hund gekommen)
wegen, blickte ich auf die anderen beiden Bretter. Uwe
war in hochgradiger Zeitnot und hatte einen Bauern weniger.
Kolja hatte ebenfalls die deutlich schlechtere Zeit und
stand auch schlechter.
Das Remisangebot meines Gegenübers kurz zuvor hatte ich
abgelehnt. Ich sah mich in der besseren Stellung und hatte
keinen Grund zur Sorge. Als ich dann lange brauchte einen
Gewinnweg zu suchen, diesen (der richtig war) verwarf und
nur noch zweitbeste Züge fand, bot ich (immer noch in besserer
Stellung) dann selbst Remis an. Das Spiel wurde nicht besser,
der Raum nicht kühler, die anderen standen schlechter, also
warum sollte ich mich quälen? Mein Gegner nahm dankbar an
und wurde von seinem Mannschaftsführer sogleich befragt,
warum er dies getan habe. Die nachfolgende Diskussion belassen
wir in Niendorf.
Uwes Müdigkeit setzte sich durch und nach bereitwilliger
Springergabel gab er auf. Kolja kämpfte sich noch heran,
musste aber Material geben. Auch bei ihm siegte die Müdigkeit
(die er zum Ende hin „raus ließ“) über den Geist und auch
er musste die Partie geben.
Nun freuen wir uns auf das „Endspiel“ am 17.06. zu Hause
gegen HSK 17. Denen reicht ein Unentschieden zum Aufstieg,
uns nur ein Sieg. Ich liebe klare Ansagen!
Stephan Barz (04.06.2016)
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