Da war mehr drin!
Ein knapp verlorener Saisonauftakt, der eigentlich mit
einem Mannschaftspunkt belohnt hätte werden müssen. Aber
was nutzt jeder Konjunktiv, wenn am Ende ein halber Brettpunkt
fehlt.
Bei Fischbek fehlten zwei Stammspieler, aber am siebten
Brett glichen die Gäste das mit der Nominierung von Knud
Schulenburg wieder aus. Sehr zum Leidwesen von Kevin,
der sich mit dem Vierbauern-Sturm in der Eröffnung konfrontiert
sah. So stellte er im 12. Zug einen Bauern und ein bisschen
später die Partie ein.
Michael hatte zwar einen Bauern mehr,
aber der Doppelbauer machte nicht wirklich einen Vorteil
her. Möglicherweise hätte er unmittelbar nach dem Gewinn
bessere Züge gehabt, aber hier hilft der Konjunktiv nicht
weiter, wenn man diese Züge nicht am Brett findet. Das Remis
geht in Ordnung, der Zeitpunkt war vielleicht ein wenig
verfrüht.
Bodo spielt ja gerne bei uns. Bis zum
25. Zug war die Partie ausgeglichen, wenngleich die Stellung
schon interessant war. Schwarz versuchte soeben auf der
h-Linie einen Königsangriff zu starten, als dieser just
mit einem und später einem weiteren Bauernverlust endete.
Mit einem Turmzug konnte Bodo dann die Partie abrupt für
sich gewinnbringend beenden.
Dann verlor Uwe seine Partie, die lange
Zeit ausgeglichen aussah. Möglicherweise wollte Uwe zu viel
am Königsflügel und war dort zu optimistisch oder zu abgelenkt
für andere Drohungen. Jedenfalls war die Partie plötzlich
aus.
Dann tat sich eine Weile nichts und der Spielstand von
1,5:2,5 sah kritischer aus als es auf den Brettern aussah.
Andreas konnte dann am Spitzenbrett eine
Unachtsamkeit seines Gegenübers sehr hübsch ausnutzen:
Schwarzkopf, Jörg (1857-151) - Steinmann, Andreas
(1937-24) GER - chT HH Bezirksliga A Hamburg
(1.1), 11.01.2019
XHGFEDCBAY 1R+-+-mK-+!
2+PzP-+PzP-" 3-vL-+-+P+# 4+-+p+-+-$ 5-zP-tR-+-+%
6+q+l+-+p& 7-vl-+-wQ-+' 8+ktr-+r+-( xhgfedcbay
Hier entschied sich Weiß für 28. Dd6
und es folgte eine Art Mühle mit einem „Zwicker“.
28.... Txc2+ Der Turm kann natürlich
nicht wegen Lxb3+ und gewinnt der Dame genommen werden.
Also 29. Kb1 und nach 29. … Tfc8
konnte Weiß der Versuchung nicht widerstehen den Läufer
auf e6 zu nehmen. Es folgte: 30. Dxe6 Dxe6 31. Txe6
und nun hatte der schwarzfeldrige Läufer mit den beiden
Türmen leichtes Spiel: 31 … Txb2+ 32. Ka1 Tc5 33.
Txa6 Txf2+ 34. Kb1 (hier wäre Tf6 noch einen Versuch
wert gewesen). 34. … Tb2+ 35. Ka1 Txg2+ 36. Kb1
Tb2+ 37. Ka1 Th2 38. Kb1 Tb2+ (zögert es noch vor
der Zeitkontrolle hinaus) 39. Ka1 mit optimistischem
Remisangebot. 39. …. Th2+ 40. Kb1 Txh1+ 41. Ka2
Th1 matt.
Nachdem Lutz im 24. Zug Remis geboten
hatte und dies nicht erhört wurde, bekam Lutz selbiges Angebot
nur fünf Züge später. Ich weiß nicht, ob der Fischbeker
soeben den hübschen Zug seines Mitspielers auf meinem Brett
gesehen hatte. Mich animierte dieser Zug und die Stellung
von Lutz aber zu einem Kopfschütteln und so musste Lutz
weiter spielen. Das er verlor, war natürlich nicht geplant,
ist aber so passiert. Das darfst Du gerne auf Deinen Teamchef
schieben, lieber Lutz.
Ich selbst hatte zunächst eine ruhige Partie und fand
stets die beste Verteidigung in meiner etwas passiven Spielanlage.
Mit meinem 15. Zug bot ich Remis. Und wie das beim Remisangebot
immer so ist, dies ist nicht immer mit dem besten Zug gekoppelt.
Zum Glück sah mein Gegenüber hier die passende Antwort (Dd5)
nicht. So kam ich überraschend immer besser ins Spiel. Im
24. Zug sieht Fritz mich sogar schon bei +0,9 und dort vergab
ich dann auch das Remis und wohl möglich noch mehr. Aber
die Moral vom vorletzten Fehler gilt wohl immer noch, denn
den letzten Fehler machte ich hier:
Luckhardt, Matthias (1870-52) – Barz, Stephan (1722-68)
GER - chT HH Bezirksliga A Hamburg (1.3), 11.01.2019
XHGFEDCBAY 1-mK-+R+-+!
2+PzP-+r+P" 3P+-zP-+Q+# 4+-+pzP-vl-$ 5-+-vL-+-zp%
6+p+p+q+-& 7p+p+-+-+' 8+k+-+-+-( xhgfedcbay
Hier griff ich nun zu 29. … Tc3
und sah mich nach 30. d5 großen Problemen
ausgesetzt. Dem Doppelangriff auf Turm und Dame hätte man
durchaus mit Tc4 oder Dc4 einfach aus dem Weg gehen können.
Überdies wäre mit dem Damentausch die Stellung wohl mehr
als ausgeglichen und da ich die c-Linie besetze, brauche
ich mir keine großen Sorgen machen.
Andrés kam wie auch sein Gegenüber in große Zeitnot.
Nachdem sich der Rauch gelegt hatte, fiel der erste Bauer
und Andrés ließ seine Zentrumsbauern Richtung Grundlinie
wandern. Durch Unterstützung von Turm und Springer und einem
drohendem Grundreihenmatt ging es dann plötzlich schnell
zu Ende.
Als Mannschaftsführer muss ich mir einen Mannschaftspunkt
in die Schuhe schieben. Einen möglichen zweiten als Spieler.
Shit happens.
(Stephan Barz, 12.01.2019)
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