Bezirksliga A 2019

Altona/Finkenwerder - SK Marmstorf III 6:2

Freitag, den 22.02.19
Spielort: Königstrasse 32, 22767 Hamburg


Fünf Marmstorfer im Kellergewölbe

„Wer kommt denn noch?“ fragte Michael P. kurz vor 19 Uhr am Spielort nicht ganz unberechtigt, denn es waren erst fünf Marmstorfer anwesend. Die Antwort auf diese Frage ist mit Blick auf die Aufstellung bekannt. Daher ist auch der Bericht von diesem Mannschaftskampf schnell erzählt.

 Unser Gastgeber bot nahezu die Bestbesetzung auf, was daraufhin deutete, dass man uns im Kellergewölbe, wo Altona/Finkenwerder seit einigen Jahren spielt, ernst nahm. Wir spielten mit offenen Karten und auf selbiger (Mannschaftskarte) vermerkte ich gleich zu Beginn die drei kampflosen Punkte. Nur einer hätte davon noch vermieden werden können, wenn der Treffpunkt mit Manuel eindeutiger kommuniziert worden wäre. Aber hier zeigte sich einmal mehr, dass die Kommunikation über drei bis fünf Personen am Ende nicht zum eindeutigen Ergebnis führt, insbesondere dann nicht, wenn auch noch verschiedene Kommunikationskanäle (E-Mail, Telefon Festnetz, Telefon Handy, SMS, Whatsapp, Telegramm, etc) bedient werden sollten. Es tat mir am Ende für Manuel leid, dass er nicht spielen konnte. Überdies hatte seine Mutter auch Stress mit der Situation. Mir bleibt an dieser Stelle eine ernst gemeinte und aufrichtige Entschuldigung an alle, welche die Situation negativ durchlebt haben: Entschuldigung! Als Mannschaftsführer übernehme ich dafür die Verantwortung.

Die Absage um Mitternacht vor dem Kampf von Michael W. brachte mir in jedem Falle die Gewissheit, dass eines der beiden Teams von Marmstorf (SKM 3 und SKM 5 spielten das zweite Mal in dieser Saison parallel) keinesfalls vollständig antreten konnte. Und da alle anderen möglichen Ergänzungsspieler eben auch bis Mitternacht befragt wurden und rückgemeldet hatten, blieben eben keine Alternativen mehr. Man hätte einzig noch aus der Fünften Spieler in die Dritte bringen können, doch dafür war es am Spieltag einfach zu spät.

Michael spielte am achten Brett den ersten Punkt ein. Mit den schwarzen Steinen konnte er im Mittelspiel eine Qualität gewinnen. Er musste sich zwar noch mit einigen lästigen Bauern beschäftigen, hatte dafür aber selbst Freibauern und einen deutlich besser positionierten König, der auf alles, was ansatzweise gefährlich hätte werden können, aufpasste.

In der Partie von Uwe war anfangs Zurückhaltung auf beiden Seiten angesagt. Im Mittelspiel ergaben sich jedoch plötzlich Kombinationsmöglichkeiten, die sicherlich keiner der Anwesenden so richtig auf dem Zettel hatte, denn schließlich ging es um ein vorübergehendes Damenopfer mit einer echt verzwickten Abwicklung:

 

Grove, Uwe (1578-66) – Kühn, Andrè (1542-3)
GER - chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (4.5), 22.02.2019

XABCDEFGHY
8-+r+r+k+(
7+-+-zp-vlp'
6-wq-+l+p+&
5+psn-sN-+-%
4-+-wQ-+-+$
3+N+-tR-zP-#
2P+-+-zPLzP"
1+-tR-+-mK-!
xabcdefghy
Uwe hatte soeben mit 24. Sxe5 den vermeintlich friedlichen Tausch der Bauern auf e5 abgewickelt. Schwarz zog nun 24. … Lxb3 und hatte dabei eine so hübsche Kombination auf dem Brett:

24. … Sxb3 25. Dxb6 Txc1+ 26. Lf1 Lh3 27. Dxb5 Txf1+ 28. Dxf1 Lxf1 29. Kxf1 Sd4 30. a4 Ta8 und Schwarz behält eine Figur mehr auf dem Brett und kann den Freibauern sicherlich schnell entschärfen. Da hat Uwe Glück gehabt.

Kevin „macht gerne Druck, wenn er Druck machen kann“ (Originalzitat auf dem Rückweg in Uwes Auto). Insofern überrascht es nicht, dass er einen Königsangriff initiierte und zum Zeitpunkt des Friedensschlusses auch immer noch recht vielversprechend stand.

 

Bissinger, Gerhard (1651-23) – Li, Kevin (1549-20)
GER - chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (4.5), 22.02.2019

XHGFEDCBAY
1-+RtR-+-+!
2mK-+L+PzPP"
3PwQ-+-+-+#
4+pzP-+-+-$
5-+-zP-+-tr%
6+pwq-zp-+-&
7-mkp+lzppzp'
8+-+-+-+r(
xhgfedcbay
Natürlich hätte uns in dieser Situation noch ein ganzer Punkt eine kleine Chancen auf etwas Zählbares ganz unter dem Strich bringen können. Und ich meine auch, dass Kevin dazu die Zeit gehabt hätte. Aber einfach sieht anders aus. Aber eben auch halt alles eine Frage des nötigen Druckes!

Mit der italienischen Eröffnung begann meine Partie. Im 13. Zug entschied ich mich gegen die bessere Variante (wie ich jetzt weiß) und vertauschte überdies in der anderen Variante die Züge, was mir zwar einen Bauernverlust einbrachte, der aber in dieser Stellung durch ausreichend Aktivität gut kompensiert werden kann. Eigentlich eine ideale Stellung, um auf Gewinn zu spielen: Den Gegner psychologisch in Vorteil bringen und dann auf dem Königsflügel mit Tempo angreifen. Okay, Ersteres ist (vermutlich) gelungen, das Zweite nur bedingt, da sich mein erfahrener Gegner gut verteidigte. Spätestens im 23. Zug hätte ich erkennen müssen, dass das Vorhaben am Königsflügel aufgrund der präzisen Verteidigung nicht realisierbar ist, aber steckte ich schon zu fest im Willen und Wissen, unbedingt die Partie gewinnen zu müssen. Ein Umschwenken auf den Damenflügel, (um den verloren Bauern wieder einzusammeln) und mit den Schwerfiguren in ein stark remisträchtiges Endspiel abzuwickeln, passte einfach nicht in meinen Plan. Als ich dann schon auf Verlust stand, meinte ich noch ein Dauerschach unter Opfer beider Türme gesehen zu haben. Leider war dem nicht so.

Spielte also noch Andreas, der am ersten Brett keine leichte Aufgabe hatte, denn der Gastgeber trat erstmals in dieser Saison mit seinem Spitzenbrett an. Nachdem sich in dieser Partie zunächst eine Menge am Damenflügel abspielte, verlagerte sich der entscheidende Teil der Partie auf die andere Seite und dort stand Andreas König luftiger als sein Pendant auf der anderen Seite des Brettes. Insofern wurde der Marmstorfer Monarch durch Läufer und Dame in Kombination miteinander in ein Mattnetz verwickelt.

In voller Besetzung wäre dieser Kampf sicherlich interessanter geworden. Und mit mehr Stammspielern hätten wir sicherlich auch nicht unrealistische Aussichten auf Mannschaftspunkte gehabt. Aber so müssen wir mit einer auf dem Papier herben 2:6 Niederlage leben.

Durch den Sieg von Königsspringer 4 gegen Fischbek 3, sind wir nun für die Pause von vier Wochen an das Tabellenende gerutscht. Die Punkte für den Klassenerhalt müssen wir dann wohl gegen HSK 10 gleich im nächsten Kampf (Runde 5) und gegen Weiße Dame 2 in der vorletzten Runde holen. Voraussetzung ist, dass uns bisher dahin nicht alle Ergänzungsspieler ausgegangen sind und wir immer vollständig antreten können.

Stephan Barz, 23.02.2019


Ergebnis:

 

  Altona/Finkenwerder  6:2 SK Mamstorf III
1 1 Wiener,Christian 2071 - 89 1:0 Steinmann, Andreas 1937 - 24 21
2 2 Abdurrahman,Emhmed 1955 -  3 + - Böhme,Lasse 1777 - 50 23
3 4 Diehl,Walter 1708 - 33 1:0 Barz,Stephan 1722 - 68 24
4 5 Cassens,Erhard 1671 -118  + - Wadle,Michael 1678 - 47 26
5 6 Kuhn,André ohne ½:½ Grove,Uwe 1578 - 66 27
6 7 Bissinger,Gerhard 1630 - 22 ½:½ Li,Kevin  1549 - 20 28
7 8 Amini,Mahmood 1589 - 12 + - Thies,Jörg 1886 - 27 32
8 10 Kazemi Sresht,Rahim 1532 - 23 0:1 Peschke,Michael 1439 - 23 37


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