Bezirksliga A 2019

SK Marmstorf III - Hamburger SK X 5½:2½

Freitag, den 29.03.2019
Spielort:  Vereinshaus des SV GW Harburg - Langenbeker Weg 1c, 21077 Hamburg


Sieg auf der Schlussgeraden

Im Duell der „Kellerkinder“ kam es in dieser 5. Runde zur Partieansetzung SKM 3 – HSK 10 und der Blick auf die Tabelle verrät recht schnell, dass eine Niederlage uns hoffnungslos am Tabellenende zurücklassen würde. Insofern war ich anfangs recht besorgt, dass wir wieder einmal drei Stammspieler zu ersetzen hatten. Mit Gerhard hatte ich diesen frühzeitig für diesen Kampf verpflichten können. Sehr erfreulich überraschend konnte Jörg aus Südafrika anreisend mitspielen, um sich dann auch wieder dorthin zurück zu begeben (Anmerkung: Es handelt sich nicht um einen neuen „Anreiserekord“, da Jörg nicht alleine des Spiels wegen nach Deutschland kam). Unter der Woche konnte ich dann noch Rolf für den erkrankten Michael (an dieser Stelle gute Besserung für Dich, lieber Michael – wir vermissen Dich!) einspringen. Somit starteten wir zu acht und auch unsere Gäste boten eine starke Aufstellung, denn es fehlte ihnen nur das vierte Brett, mit dem aber in dieser Saison nicht zu rechnen ist. Anstelle der nachgemeldeten 93a spielte dann die 99, was dann diese Mannschaft ebenfalls komplettierte.

Wir starteten mit einer Niederlage in das Scoring. Rolf hatte einen für sich zu starken Spieler vor dem Brett und verlor Material in Form von einem und dann einen zweiten Bauern. Ganz unerwartet kam dies für mich nicht, da Familie Grabbel den einen oder anderen starken Spieler beim HSK stellt. Zu diesem Zeitpunkt war auch nicht absehbar, was diese Niederlage bedeuten würde, denn der Kampf war an nahezu allen Brettern noch recht offen.

Es dauerte dann auch entsprechend lange, bis etwas auf der Mannschaftskarte zum Eintrag kam. Das nächste Ergebnis war dann das Remis von Lutz an Brett 3, was sich schon andeutete, da beide Spieler an diesem Abend den Abtausch scheuten und sich für eine Mischung Beton entschieden. Aber wie das immer so ist, ist der Zug mit dem Remisangebot meist nicht der Beste.

 

Ziefle, Stefan (1762-40) – Meyer, Lutz (1677-67)
GER - chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (5.3), 29.03.2019

XHGFEDCBAY
1-mKL+QvL-tR!
2zP-tR-sN-+-"
3-zP-+P+P+#
4+-+PzpP+P$
5-zpPsn-zp-zp%
6zp-vl-zplzp-&
7-mkp+q+-+'
8+-tr-+-+r(
xhgfedcbay
In dieser Stellung zog Weiß 22. Tg2 und bot Remis. Nach Dh5 oder anderen Zügen wäre dies sicherlich auch gerechtfertigt. Nach dem Textzug schwenkt meine angestaubte Fritzversion von einer Bewertung = (0.10) auf + (0.61) für Schwarz um. Warum? Nun die Blechbox empfiehlt hier das offensive 22. … g4 mit dem Plan den Turm auf die h-Linie zu bringen und auch den h-Bauern nach vorne zu ziehen. Ob diese „aggressive Spielweise“ unseren Betonhelden bei längerer Betrachtung aufgefallen wäre? Lassen wir es gut sein, denn mit g4 ist die Partie ja auch noch nicht gewonnen.

Dann erreichte mich die Nachricht vom Ausgleich, welcher am Brett 6 bei ungewichteter Spielstärke beider Aktiven am ehesten zu unseren Gunsten zu erwarten war. Jörg entschied sich für eine ruhige Anlage der Partie, um dann aufgrund einer Unachtsamkeit seines Gegenübers im 16. Zug mit dem Folgezug eine Abwicklung vorzunehmen, die sich für Jörg positiv gestaltete. Nachdem die Stellungsbewertung zwischenzeitlich schon +3 für Jörg erreichte, machte er es dann doch noch spannend. Ab dem 33. Zug war alles wieder ausgeglichen, aber die Stellung immer noch mit Tücken versehen. Im 38. Zug wendete sich das Blatt wieder zugunsten von Jörg, der mit L+2B gegen T spielte und seine beiden verbundenen Freibauern nun mit Macht vorantrieb und einen davon zur Umwandlung brachte. Das war eine kleine Achterbahnfahrt für den geneigten Kiebitz.

Nach dem 2:2 tat sich eine Weile nichts mehr. Daher schauen wir mal über die Bretter:

Andreas hatte eine Figur gegen drei Bauern getauscht. Er stand aktiver und hatte im Prinzip ganze drei Bauern mehr, da der weißfeldriger Läufer auf a2 hinter dem Bauern auf b3 quasi nicht mitspielte.

In meiner Partie lag ein stetes Gleichgewicht über der Partie, weshalb ich frühzeitig Remis anbot, was aber (verständlicherweise, weil zu früh) abgelehnt wurde.

Uwe fuhr soeben seine Streitmacht auf dem Damenflügel auf, wohin Schwarz optimistisch hin rochiert hatte.

Kevin befand sich noch im Problemmodus. Die Stellung war aber überaus unklar für mich. Es war nicht absehbar, ob der Besitzer der „kleinen“ Qualität oder der Eigentümer zweier Mehrbauern besser stand. Aktiver stand jedenfalls Kevins Gegenüber.

Bei Gerhard fand ich ähnliche Verhältnisse wie auf meinem Brett wieder: Es lebe der Ausgleich!

Nachdem Evi das Remis ablehnte, musste ich am Brett etwas Überzeugenderes als nur ein Angebot finden und zog mich zunächst ein wenig zurück. Tolle Logik! Im 33. Zug übersah sie dann eine Abwicklung, die das Remis herauf beschwor.

Barz, Stephan (1722-68) – Zickelbein, Eva Maria (1897-136)
GER - chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (5.2), 29.03.2019

XABCDEFGHY
8-+-+-+-+(
7+-+-+pmkp'
6-+pwq-snp+&
5zpp+-zp-+-%
4-+-+P+-+$
3zPnzP-wQPsNP#
2-zP-+L+PmK"
1+-+-+-+-!
xabcdefghy
Es folgte 33. … Sd7 worauf ich mit 34. Dg5 antwortete und Schwarz vor Fragen stellte. Das Problem Sf5+ liegt auf der Hand. Ein Damenzug, z.B. nach f8 wird mit Sh5+ quittiert. Egal wo der König hingeht, es folgte Sf6 und Weiß bekommt wieder aktives Spiel. Andere Varianten ohne Damenug führen zum Bauernverlust. Den kleinen Vorteil hätte Schwarz wohl am ehesten mit 33. … h6 verwalten können. Für diesen Zug hatte ich mir eine Springerwanderung zurecht gelegt, aber wie genau, weiß ich jetzt leider nicht mehr. Evi entschied sich für 34. … Kg8 und nach 35. Dd8+ schoben wir König und Dame noch kurz hin und her und das Signal war gesetzt.

Es passierten dann viele Dinge nahezu in kurzem Zeitabstand. Uwe konnte erstmals in dieser Saison endlich einen ganzen Punkt einfahren. Nachdem Uwes Gegner im 22. Zug einen Bauerngewinn und damit sehr wahrscheinlich den entsprechenden Befreiungsschlag verpasste, rollte Uwes Armada an.

Der entscheidende Spielstand war dann wohl hier zu finden:

Grove, Uwe (1578-66) – Hüttmann, Jens (1579-34)
GER - chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (5.4), 29.03.2019

XABCDEFGHY
8-mkl+-+-+(
7tr-wq-+p+p'
6-zpL+-+-+&
5vl-+pzP-zp-%
4Q+-zP-+-+$
3+N+-+-zP-#
2-+-+-zP-zP"
1tR-+-+-mK-!
xabcdefghy

Schwarz zog 34. … Lb7 und dieser natürlich wirkende Zug führt ins Verderben. Weiß tauscht auf b7 und egal wie Schwarz nimmt, es wird wegen der Drohung Sxa5 bzw. wegen der von Weiß dominierten a-Linie problematisch. Wahrscheinlich war das gespielte 35. Lxb7 Kxb7 die suboptimalste Fortsetzung. Denn nach Uwes Zug 36. Db5 gibt es vieles zu beachten. Das Schwarz dann zur Vereinfachung griff 36. … Dc6 37. Sxa5+ konnte indes keiner ahnen.

Andreas fand trotz seiner aktiven Stellung nicht den entscheidenden Hebel und ließ sich diesen dann in der Analyse von unseren Experten im Obergeschoss präsentieren. Die fanden auch ohne Computer in dieser Stellung

Garner, Isaac (1851-33) – Steinman, Andreas (1916-25)
GER - chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (5.1), 29.03.2019

XHGFEDCBAY
1K+-tR-+-wQ!
2+P+-wq-vLL"
3P+-+r+P+#
4+-+-+-+-$
5p+-zP-zp-+%
6+p+p+-zpp&
7-vlp+-+-+'
8+k+-+-+-(
xhgfedcbay

30. … Lh6 mit der Begründung: Abwarten und Tee trinken, Stellung verbessern. Felder beherrschen, Drohungen aufrecht erhalten und viele andere Weisheiten.

Dann hatte Gerhard plötzlich eine Drohung aufgestellt, die für den HSK-Spieler sozusagen Pest oder Cholera im nächsten Zug bedeutete. Die gegenseitige Deckung der Figuren musste plötzlich eine Auflösung erfahren. Gerhard kommentierte dies im Nachhinein etwa so: „Lange Zeit war Ausgleich, aber dann spielte es sich irgendwie von selbst. Manchmal ist das so.“

Schließlich kämpfte noch Kevin, dem ich mitteilte, dass er es ab jetzt entspannt angehen könne, da wir schon 4,5 Punkte hatten. Das bekam wohl auch sein Gegenüber mit und hatte dann auch keine Lust mehr in einer Stellung, die für ihn spätestens nach dem Gewinn des Läufers verloren war. Danach hatte Kevin eine Qualität und vor allem zwei weit vorgerückte Bauern als gute Argumente zu bieten.

Und wie es KJ in den News passend formulierte: Upps, wir sind wieder im Rennen um den Klassenerhalt und dieser Sieg war dann doch ein wenig zu hoch ausgefallen.

Der Kampf am kommenden Freitag gegen die nächste HSK-Mannschaft wird sicherlich wiederum spannend. HSK 11 ist als Tabellenzweiter mit drei Mannschaftspunkten vor uns und muss – wenn ich das so richtig beurteile – stets auf das 3. Brett verzichten. Wir werden sehen, was geht und freuen uns, wenn es vielleicht zu einem Mannschaftspunkt reicht.

Stephan Barz (30.03.2019)


Ergebnis:

  SK Mamstorf III 5½-2½ Hamburger SK X
1 21 Steinmann, Andreas 1937 - 24 ½:½ Garner, Isaac  1830 - 28 91
2 24 Barz, Stephan 1722 - 68 ½:½ Zickelbein, Eva Maria 1918 -135 92
3 25 Meyer, Lutz 1677 - 67 ½:½ Ziefle, Stefan 1829 - 38 93
4 27 Grove, Uwe 1578 - 66 1:0 Hüttmann, Jens 1579 - 34 95
5 28 Li, Kevin 1549 - 20 1:0 Joppe, Gerd 1661 - 76 96
6 32 Thies, Jörg 1886 - 27 1:0 Brandstrup, Luca Alexander 1477 - 26 97
7 35 Dahle,Gerhard 1566 - 88 1:0 Brandstrup, Alexander 1490:12 98
8 42 Klawitter,Rolf 1334 - 33 0:1 Grabbel,Torben Frederik 1584 - 41 99


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