Am Ende zählt nur das Ergebnis
Nur zu sechst traten unsere Gäste von HSG/BUE bei uns an.
Dennoch wäre es beinahe schief gegangen.
Nach einer Stunde führten wir 2:0 da wir an den Brettern
2 und 4 mit den weißen Steinen je einen kampflosen Sieg einfuhren
konnten. Andrès und Lutz waren die Nutznießer,
was Lutz zum Kaffee kochen nutzte.
Danach sah es auf den Brettern weniger gut aus. Andreas hatte
am ersten Brett mit Schwarz seine Schwierigkeiten. Ich spielte
eine sehr scharfe Partie und fragte mich zwischendrin, warum
eigentlich? Wir führen doch 2:0, aber gab mir sogleich die Antwort:
Weil ich Bock darauf habe. Leider, leider krönte ich meinen
300. Mannschaftskampf nicht mit einem Sieg, weil ich am Ende
die entscheidende Kombination nicht sah – doch dazu später mehr.
Uwe wuselte sich durch die Stellung und bekam einmal mehr die
schlechtere Zeit. Kevin stand nach einem Bauernverlust auf g3
für mich eigentlich schon auf Verlust und bei Berdan und Rolf
war so gar nicht abzuschätzen, was denn daraus werden würde.
Zu meiner freudigen Überraschung konnte dann Rolf
seine Partie gewinnen. Das war ein richtiger Big-Point, mein
lieber Rolf!
Fast zeitgleich gab Andreas seine Partie auf, in der
er bereits Materialverlust zu beklagen hatte, so stand es aber
immer noch komfortabel 3:1 für uns.
Dann erreichte mich zunächst lange Zeit nichts mehr an Informationen,
so dass ich mich meiner Partie widmen konnte. Aber plötzlich
hieß es, dass es 4:1 stehen würde. Kevin hatte seine
Partie gewonnen. In dieser Stellung
Li, Kevin (1549-20) – Meyer, Klaus (1771-64) GER
- chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (7.6), 03.05.2019
XHGFEDCBAY 1-tR-+-vL-tR! 2+Lsn-mKPzPP"
3P+-+P+-+# 4wq-wQ-sn-+-$ 5-+-+Nzp-+% 6+-+-zp-+-&
7pzpp+-+pzp' 8+ktr-+l+r( xhgfedcbay
hätte Schwarz 16. … Te8 sehen müssen. Dann wäre es wohl vorbei
gewesen, denn es droht Matt nach Te2 nebst Txc2 und Weiß muss
schon einiges an Material geben, um dies zu verhindern. Es folgte
aber eine andere Partie, welche acht Züge später hätte ganz
ausgeglichen sein können, um aber schon im nächsten Zug deutlich
zugunsten von Kevin auszugehen.
In dieser Phase bot Uwe Remis an, was aber aus verständlichen
Gründen abgelehnt wurde. Ich machte mich indes auf einen
ganzen Punkt einzufahren, versemmelte es aber in dieser sehr
aussichtsreichen Stellung:
Parinda, Amran (1946-79) - Barz, Stephan (1722-68)
GER - chT HH 2019 Bezirksliga A Hamburg (7.3), 03.05.2019
XHGFEDCBAY 1-+R+-+-tR! 2+-mKQsNP+-"
3-zP-+P+-zP# 4+-+-zp-+-$ 5-trpzP-+p+% 6wq-+-+-+-&
7-+-+-+lzp' 8+-+r+k+-( xhgfedcbay
Hier spielte ich 26. … Dh2+ und übersah
eine hübsche Wendung und zwar wie folgt:
26. … Txg3! Der König kann nicht nehmen wegen Tg8+ und anschließendem
Dh4 matt. Geht der König jedoch nach e1, dann folgt 27. … Te3
mit Damengewinn. Es rettet auch nicht 27. Se4, denn man darf
getrost mit 27. … Lxe4 alle Drohungen aufrecht erhalten. Es
wird dann irgendwann, irgendwie Matt – gesehen habe ich es nicht.
Ich hatte nach 27. Ke1 Dxg3+ 28. Df2 Txe5 einen Bauern mehr
und stand wohl immer noch auf Gewinn, bot aber ein wenig später
Remis an, um die beiden Mannschaftspunkte unter Dach und Fach
zu bringen, denn auf den anderen Brettern sah es nicht mehr
nach etwas Zählbarem aus.
Uwe gab dann auf und auch Berdan mühte sich noch, musste
am Ende aber das Matt – oder wie sein Gegenüber es ausdrückte
„dauerhaftes Schach“ - erleben.
Mit 6 Mannschaftspunkten sind wir zwar noch nicht ganz sicher,
aber wir haben ja auch noch zwei Mannschaftskämpfe, um etwas
Zählbares zu erwirtschaften.
Stephan Barz, 04.05.2019
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